Seit 2008 untersucht Sabine Brunotte mit ihrem Unternehmen Brunotte Konzept jährlich den Markt der Maklerpools, Verbünde und Servicedienstleister. Mit Cash.-Online sprach sie über den zunehmenden Konkurrenzdruck und künftige Herausforderungen.
Cash.-Online: Bereits zum siebten Mal haben Sie Maklerpools, Verbünde und Servicedienstleister untersucht. Wie hat sich der Markt seit 2008 verändert?
Brunotte: Der Wettbewerb ist schärfer geworden. Als Folge haben sich die Unternehmen stärker professionalisiert und ihre Services ausgebaut. Das wird unter anderem an der personellen Ausstattung im Innendienst deutlich. Fast alle Unternehmen haben hier stark zugelegt. So stockte Fonds Finanz den Innendienst von 48 auf 210 Beschäftigte aus, bei der Vema stieg die Zahl von elf auf 45 und bei Netfonds von 40 auf 115.
Die damals, gemessen an der Zahl ihrer Vertriebspartner, fünf größten Unternehmen brachten es 2008 auf knapp 45.000 Partner; heute sind es rund 78.000. Spannend ist die Umsatzentwicklung: Unter den großen Pools haben einige ihre Provisionserlöse seit 2007 teils deutlich steigern können, während andere das Niveau noch nicht einmal halten konnten.
Laut Ihrer aktuellen Studie steht die Prozessoptimierung ganz oben auf der Prioritätenliste der Unternehmen. Warum ist das so?
Prozessoptimierung ist ein Megathema für die Versicherungsbranche. Das historisch niedrige Zinsniveau trägt dazu bei, dass alle Kostenkomponenten auf den Prüfstand kommen, und das sind neben den Vertriebs- auch Verwaltungskosten. Für Pools sind optimierte Prozesse ebenfalls dringlich, zumal ihre Margen schrumpfen.
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Es geht darum, Datenaustausch und Kommunikation mit Produktgebern, Vermittlern und Kunden möglichst schlank und gleichzeitig haftungssicher zu gestalten, Redundanzen zu vermeiden und die Effizienz zu steigern. 90 Prozent der von BrunotteKonzept befragten Pools halten übrigens Prozessoptimierung für wichtig oder sogar sehr wichtig.
Welche Prozesse sind den Unternehmen hierbei besonders wichtig?
Der automatisierte Datenaustausch spielt eine entscheidende Rolle. Die meisten Pools wünschen sich von den Versicherern Datenlieferungen nach BiPRO-Standards und entsprechende Schnittstellen in die Systeme.
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