Deutlich geringer als die Angst vor Verkehrsunfällen (38 Prozent) oder Wohnungseinbruch (30 Prozent) fällt hingegen die Angst vor Datendiebstahl (26 Prozent) aus. Wobei jüngere Menschen und Befragte mittleren Alters den Datenklau mit jeweils fast einem Drittel (31 Prozent) etwas häufiger als Bedrohung ansehen.
Gesundheit: Rezept für ein langes Leben – bitte lächeln
Fast jeder Dritte (30 Prozent) glaubt, mit positivem Denken könne man sein Leben verlängern. Nur knapp jeder Fünfte traut regelmäßigen medizinischen Check-Ups denselben Effekt zu, etwa jeder Vierte hält Sport und Bewegung für den Schlüssel für ein langes Leben.
Dagegen werden Risiken wie eine falsche Ernährung und der Konsum von Nikotin zum Teil deutlich unterschätzt: Zwar bewertet fast die Hälfte aller Befragten die verkürzte Lebenserwartung eines Rauchers im Vergleich zu einem Nichtraucher richtig. Aber wenn es darum geht, was sie selbst für ein langes Leben tun können, halten nur 12 Prozent der Deutschen Nichtrauchen für eine Option.
Geld: Nur Bares ist Wahres
91 Prozent (2018: 93 Prozent) der Deutschen lieben ihre Scheine und Münzen im Portemonnaie. Fast ausnahmslos halten Frauen (93 Prozent) und Männer (89 Prozent) am Bargeld fest. Etwas offener zeigen sich nur junge Menschen: Bei den 18–30-Jährigen können sich immerhin 16 Prozent ein Leben ohne bare Münze vorstellen, bei den 31–40-Jährigen sind es noch 13 Prozent.
Die über 60-Jährigen halten mit 94 Prozent am meisten an ihrem vertrauten Bargeld fest. Sind Papiergeld und Moneten für sie, mehr als für alle anderen, ein Zeichen für Beständigkeit und Sicherheit im Alltag? Vor allem Facharbeiter und Selbstständige (je 95 Prozent) lehnen die Abschaffung des Bargelds ab.
Etwas offener für ein Leben ohne Bargeld zeigen sich Beamte (14 Prozent) und Angestellte (12 Prozent) sowie auch berufstätige Befragte (11 Prozent) im Vergleich zu Menschen ohne Job (7 Prozent).
„Gerade bei Naturkatastrophen ändert sich das Bewusstsein schnell“
„Gerade beim Thema Naturkatastrophen zeigt der zweite ERGO Risiko-Report, dass sich das Bewusstsein der Öffentlichkeit schnell ändern kann – vorausgesetzt, den Menschen stehen ausreichend valide Informationen zur Verfügung.
Deutlich wird aber auch, dass dies bei den Themen Alter, Gesundheit, Sicherheit, Geld und insbesondere Digitalisierung nicht der Fall ist“, fasst Gigerenzer die Ergebnisse zusammen. „Hier sollte der Staat seine Zurückhaltung aufgeben: Nur, wenn er den Bürgerinnen und Bürgern eine verlässliche Orientierungshilfe bietet, können diese auch im digitalen 21. Jahrhundert selbstbestimmte Entscheidungen über ihr Leben treffen“.
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