Maritim Invest: Blindpool-Fonds treten aus der Nische

Gerade der Ausfall der Banken als Kreditgeber hat die Branche veranlasst, sich noch unabhängiger von der Fremdfinanzierung zu machen. Der traditionelle Ansatz, ein bestimmtes Schiff zu bestellen, durch Banken vorzufinanzieren und dann zu prospektieren, hat gerade in der Krise deutliche Schwächen offenbart: Beschäftigungslose Schiffe gerieten in Liquiditätsschwierigkeiten, Anleger mussten nachfinanzieren und auf Auszahlungen verzichten, Zinsen und Tilgungen für den Bankenkredit belasteten die traditionell finanzierten Fonds.

Um Risiken auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten möglichst klein zu halten, stellen Blindpools in der Regel reine Eigenkapitalfonds dar. Dort wird auf Fondsebene kein Fremdkapital aufgenommen, so dass eine Haftung für Zins- und Tilgungszahlungen entfällt. Darüber hinaus investieren Blindpool-Fonds erst dann, wenn entsprechendes Eigenkapital eingeworben ist, und damit stets zu aktuellen Marktpreisen.

Dies verringert deutlich das Risiko, zu teuer in Schiffe zu investieren. Blindpool-Konzepte bieten damit gerade jetzt mehr Investitionssicherheit für den Anleger. Zwar werden sie die traditionellen Finanzierungskonzepte nicht vollständig ablösen, sie haben sich aber dauerhaft im Markt etabliert. Die Zahlen sprechen für sich: Von 15 neuen Schiffs-Fonds im ersten Halbjahr 2010 waren neun Blindpool-Fonds.

Letztendlich hat der Anleger heute eine deutlich größere Auswahl an Möglichkeiten. Er kann, entsprechend seiner individuellen Bedürfnisse, das für ihn passende Fondskonzept wählen und findet auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten attraktive Investitionsmöglichkeiten. So hat diese Krise auch ihre positive Seite.

Boris Boldyreff ist Geschäftsführer beim Hamburger Emissionshaus Maritim Invest

Foto: Maritim Invest

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