Massiver Stellenabbau bei Hamburgs Versicherern

Die Zahl der Beschäftigten bei Versicherungen in Hamburg hat sich im vergangenen Jahr um fast 1.600 Mitarbeiter verringert. Erstmals seien weniger als 20.000 Mitarbeiter im Versicherungsgewerbe in der Hansestadt beschäftigt, meldet das „Hamburger Abendblatt“.

Hamburg bekommt den Strukturwandel in der Versicherungsbranche voll zu spüren.

In Hamburg sei damit die Beschäftigung in der Branche mit 7,5 Prozent deutlich stärker zurückgegangen als in ganz Deutschland, schreibt das „Abendblatt“. Bundesweit habe sich die Zahl der Beschäftigten bei den Versicherungen 2017 um 1,2 Prozent auf 204.700 reduziert.

Innerhalb von zehn Jahren haben Hamburgs Versicherer nach Angaben der Zeitung rund 3.000 Arbeitsplätze abgebaut. Dazu hätten Allianz und Ergo mit jeweils rund 400 Stellen beigetragen. Die Volksfürsorge mit einst 1.800 Beschäftigten sei ganz verschwunden. Auch Euler Hermes und Condor hätten rund 450 Stellen gestrichen.

„Hamburg bekommt den Strukturwandel in der Branche voll zu spüren“, zititert das „Abendblatt“ Hans-Jürgen Klempau von der Gewerkschaft Ver.di. Die Entwicklung sei der Zentralisierung der Branche geschuldet. Viele Assekuranzen hätten an der Alster nicht ihren Hauptsitz und seien den Entscheidungen ihrer Zentralen ausgeliefert.

Zwei Versicherer wachsen gegen den Trend

Laut „Abendblatt“ gibt es in Hamburg aber auch Versicherer, die gegen den Trend bei den Beschäftigten wachsen. Zwar habe auch die Signal Iduna 350 Jobs in Hamburg abgebaut, aber unter dem Strich habe sie heute 700 Beschäftigte mehr als vor zehn Jahren. Aus eigener Kraft wachse die Hanse Merkur. Sie habe heute 420 Beschäftigte mehr als vor zehn Jahren. Dennoch dürfte der Negativtrend nach Einschätzung der Zeitung anhalten. (kb)

Foto: Shutterstock

 

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