Der Hamburger Maklerpool reagiert mit scharfer Ablehnung auf die Pläne des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die Provisionen von vermittelten Lebensversicherungsverträgen begrenzen zu wollen. Maxpoool sieht dadurch die Unabhängigkeit der Makler gefährdet.
„Wir verstehen nicht, dass die Interessenvertreter der Branche nun mit dem Gesetzgeber über Pest oder Cholera verhandeln wollen – entweder die Abschaffung der Provisionsberatung im Vorsorgemarkt oder eine drastische Reduzierung der Provisionssätze“, erklärt maxpool- Geschäftsführer Oliver Drewes.
Bei der Abschaffung der provisionsabhängigen Beratung würden unabhängige Produktauswahl und qualitativ hochwertige Fachberatung nur noch wohlhabenden Kunden vorbehalten bleiben, die sich ein entsprechendes Beratungshonorar leisten wollen, so Drewes weiter.
Keine Einkommensreduzierung für Makler
Und auch die Reduzierung der Maklervergütungen ist aus Sicht des Hamburger Maklerpools keine Alternative. „Der Gesetzgeber hat den Verwaltungsaufwand für Makler in den letzten Jahren drastisch vervielfacht. Eine Kürzung der Vergütungssätze würde in diesem Zusammenhang eine erneute Reduzierung des Einkommens bedeuten, die der Maklermarkt mit Sicherheit nicht verdient hat“, argumentiert Drewes.
Die Provisionsdeckelung bringe keine Vorteile – wer heute unhygienisch hohe Vergütungen biete, werde auch in Zukunft entgegen der Gesetzgebung einen Weg finden, sich Geschäft zu kaufen, ist sich Drewes sicher. Und eine Genesung des Zinsmarktes werde durch eine Reduzierung der Abschlusskosten auch nicht zu erreichen sein.
Maxpool sieht durch die Pläne die unabhängige und neutrale Fachberatung gefährdet. „Die verlängerte Haftungszeit und das in Verbindung mit dem gestiegenen Verwaltungsaufwand gedeckelte Einkommen verstoßen klar gegen jedes marktwirtschaftliches Grundverständnis“ erläutert Drewes. Hier werde versucht, zulasten des Maklermarktes die Ausschließlichkeitsorganisationen der Versicherer in den Vordergrund zu bringen und zu stärken.
Appell an Versicherungsgesellschaften
Maxpool appelliert daher an Versicherungsgesellschaften, die einen freien Marktvergleich zum Wohle des Kunden nicht scheuen müssen. „Äußern Sie sich gegenüber dem GDV und verhindern Sie, dass sich dort eine Politik durchsetzt, die klar auf einseitige Produktberater ausgerichtet ist“, erklärt Drewes.
Die Bemühungen des GDV und der gesamten Branche müssten sich mit aller Kraft gegen ein Verbot der Provisionszahlungen richten, so Drewes weiter. Faule Kompromisse, die einseitig den Maklermarkt in seinem Einkommen reduzieren, seien keine Lösung.
Maxpool hält es demnach für falsch, in diese Richtung zu denken und den Gesetzgeber überhaupt einzubeziehen. „Man stelle sich vor, der Gesetzgeber verankert bei dieser Gelegenheit in seiner Neudefinition eine generell gedeckelte Kostenobergrenze, mit der er auch sämtliche Verwaltungskostenarten der Versicherer mitbegrenzt. Sicherlich würde der GDV dann grundlegend anders agieren“, so Drewes abschließend.
Auch der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), der AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. und der Oberurseler Maklerpool BCA haben mit Ablehnung auf die Pläne des GDV reagiert. (jb)
Foto: Maxpool