Die insolvente MEG AG hat keine Zukunft mehr. „Die Rettung des zweitgrößten Spezialvermittlers für private Krankenversicherungen in Deutschland scheiterte an der Entscheidung der Versicherungen, für neu abgeschlossene Verträge nicht mehr zu zahlen“, teilt der Insolvenzverwalter Dr. Fritz Westhelle mit.
Leads und Kundenverträge als Sicherungsgut in Besitz genommen
Für rund 620 der insgesamt 800 Mitarbeiter bedeutet die Entscheidung die Kündigung. Interessant ist nun die Frage nach der Aufteilung der Insolvenzmasse. Einen wesentlichen Vermögenswert des PKV-Spezialvertriebs stellen die Datensätze der Versicherten dar. Doch daraus wird der Insolvenzverwalter wohl kein Kapital schlagen können.
Wie Wulf Schütz, COO von Kurzzeit-MEG-Mutter Aragon, gegenüber cash-online erklärt, hat sich sein Unternehmen die Assets bereits gesichert: „Im Rahmen der Beteiligung haben wir ein Sanierungsdarlehen an die MEG vergeben, welches durch Vermögensgegenstände besichert war. Dazu gehörten auch Bestands- und Kundendatensätze.“ Vertragsgemäß habe die Aragon das Sanierungsdarlehen gekündigt und sei somit rechtmäßiger Eigentümer des Sicherungsguts geworden.
Einstweilige Verfügungen gegen Insolvenzverwalter
„Wie man aus der Presse erfahren konnte, hat der Insolvenzverwalter im Rahmen seiner Aufgabe Masse zu verwerten versucht, diese Datensätze an einen Interessenten zu veräußern. Daraufhin haben einige Versicherer einstweilige Verfügungen gegen dieses Vorhaben erwirkt“, so Schütz weiter. Aragon gehe daher in enger Abstimmung mit allen betroffenen Versicherungen fest davon aus, dass das Sicherungsgut auch weiterhin im Eigentum des Konzerns verbleibt.