MEG: Versicherer drehen Geldhahn zu, Kundenbestand soll bei Aragon bleiben

Wulf Schütz, Aragon
Wulf Schütz, Aragon

Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass der überwiegende Teil der MEG-Kundenbestände nicht über Bestandsprovisionen verfügt. Das Geschäftsmodell sei primär auf Absatz und sehr hohen Absatzprovisionen aufgebaut gewesen.

„Uns geht es darum, die Bestände insoweit zu pflegen, dass diese auch bei den Versicherungsgesellschaften bleiben. Das heißt, dass keine außergewöhnlich hohen Storni eintreten“, sagt Schütz. Zugleich betont der Aragon-COO, dass keine Umdeckungsaktionen geplant seien – auch nicht an Gesellschaften, die sich im eigenen Umfeld bewegen.

Versicherungen haben Millionen im Feuer

Die Qualität des MEG-Geschäfts ist allerdings zweifelhaft. In der Vergangenheit lag die Storno-Quote bei 70 Prozent, berichtet der Insolvenzverwalter. Die zuletzt abgelieferte Arbeit der MEG habe das Vertrauen der Versicherer nachhaltig beschädigt. Diese hätten sich geweigert für Neu-Geschäft zu zahlen, stattdessen eine Verrechnung mit ihren Provisionsvorschüssen in Millionenhöhe gefordert.

„Letztlich ist die Rettung der MEG aus diesen Gründen gescheitert. Das war eine politische Entscheidung der Versicherungen, die ich sehr bedauere“ so Westhelle, der das Unternehmen nun bis Mitte März 2010 mit einem kleinen Team abwickeln will.

Göker hat sich Millionen auszahlen lassen

Auch Mehmet E. Göker macht weiter von sich reden. Dem Insolvenzverwalter zufolge hatte sich der Ex-MEG-Alleineigentümer von der eigenen Aktiengesellschaft Darlehen in Millionenhöhe auszahlen lassen. „Im Rahmen des Insolvenzverfahrens werde ich diese Darlehensforderungen mit allen Mitteln sichern“, kündigt Westhelle an.

Zudem seien alle Mitarbeiter aufgefordert, ihre Firmenfahrzeuge inklusive mehrerer Ferraris und Porsches abzugeben. Allerdings ist der MEG-Fuhrpark nur geleast, sodass sich die Insolvenzmasse damit kaum aufbessern lassen dürfte. (hb/ks)

Fotos: Shutterstock; Aragon

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