Demnach erhöht sich das Wohngeld im Schnitt um 13 Euro pro Haushalt. Es gebe aber, je nach Haushaltsgröße, Unterschiede: So erhalte etwa ein Zwei-Personen-Haushalt im Durchschnitt ab Januar rund 11 Euro mehr, wie das Ministerium weiter erläutert. Insgesamt würden aktuell etwa 640 000 Haushalte Wohngeld beziehen – pro Person gerechnet wären das laut Ministerium mehr als eine Million Menschen.
Die automatische Anpassung des Wohngelds an die aktuellen Mieten und Einkommen, die zum 1. Januar erstmals greift, war Teil der Wohngeldreform aus dem Jahr 2020. Sie war in der vergangenen Legislatur beschlossen worden.
„Wer auf jeden Cent achten muss, weil er oder sie wenig verdient, merkt steigende Wohnkosten für die Miete oder das Heizen sofort im Portemonnaie“, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.
In dieser Legislaturperiode werde sie sich „für weitere Stärkungen des Wohngeldes“ einsetzen, um vor allem einkommensschwächere Rentnerinnen und Rentner sowie Alleinerziehende besser zu unterstützen, versprach die neue Bauministerin.
Wohngeld kann grundsätzlich jeder Bundesbürger beantragen, der über ausreichend Einkommen für die Lebenshaltungskosten verfügt, aber nicht genug erwirtschaftet, um seine Wohnkosten zu decken.
Nach Angaben des Bauministeriums stellen Bund und Länder im kommenden Jahr jeweils 55 Millionen Euro für die Erhöhung dieser Sozialleistung zur Verfügung. Damit würden die Wohngeldausgaben auf rund 1,47 Milliarden Euro im Jahr 2022 steigen.
Bauministerin Geywitz erklärte darüber hinaus, dass die Koalition „mit Hochdruck“ daran arbeite, den im Koalitionsvertrag für 2022 vereinbarten Heizkostenzuschuss zu beschließen. Der soll Geywitz zufolge „die Mehrkosten aus den kalten Wintermonaten“ kompensieren. Bezieher von Wohngeld sollen den Heizkostenzuschuss noch im Sommer erhalten, hatte ihr Ministerium vor wenigen Tagen angekündigt. (dpa-AFX)