Mehrgenerationenhaushalte kommen wieder in Mode

Eine Möglichkeit, hohen Wohnkosten entgegenzuwirken, ist das Modell des Mehrgenerationenhaushalts. In den vergangenen Jahrzehnten ist die durchschnittliche Haushaltsgröße nicht nur aufgrund des steigenden Anteils der Singlehaushalte gesunken, sondern auch, weil das Wohnen von mehr als zwei Generationen unter einem Dach aus der Mode gekommen war. Aktuell praktiziert nur ein vergleichsweise geringer Anteil von 13 Prozent dieses Modell.

Zusammen mit den Befragten, die zumindest in Erwägung ziehen würden, in einem Mehrgenerationenhaushalt zu wohnen, ist es laut ING-Diba aber fast die Hälfte – das gelte in Deutschland und im europäischen Durchschnitt gleichermaßen.

Besonders niedrig falle die Zustimmung in Frankreich, Tschechien und den Benelux-Staaten mit deutlich unter 40 Prozent aus, während sie in der Türkei, Spanien und auch in den USA bei rund 60 Prozent liegt.

Fürsorgeaspekt im Vordergrund

Neben der Kostenersparnis als europaweit meistgenanntem Aspekt sehen die Deutschen vor allem Fürsorgeaspekte als Vorteil – nämlich die Möglichkeit der Kinderbetreuung durch die Senioren oder die familiäre Pflege alternder Familienmitglieder. Auch den Familienzusammenhalt nennen viele Befragte als Vorteil eines Mehrgenerationenhaushalts.

Abgesehen von diesen sehr konkreten Vorteilen im Einzelfall wäre eine Renaissance größerer Haushalte laut ING-Diba auch unter eher generellen Aspekten begrüßenswert: Wenn durch die gemeinsame Nutzung von Räumen wie Küche oder Bad jeder einzelne Bewohner weniger Platz benötige und gleichzeitig weniger halbvolle Wasch- und Spülmaschinen laufen, wirke sich das in Sachen Nachhaltigkeit positiv aus – und könne möglicherweise auch einen Beitrag leisten, den Wohnraumbedarf gerade in Ballungsgebieten wenigstens etwas zu entspannen. (bk)

Foto: Shutterstock

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