Mehrheit der Mieter empfindet die Höhe ihrer Miete als angemessen

Insgesamt 58 Prozent aller Mieter beurteilen die Höhe ihrer Miete als angemessen, elf Prozent schätzen sie sogar als gering oder sehr gering ein. Das ergab der Servicemonitor Wohnen 2018, eine repräsentative Umfrage des unabhängigen Beratungsunternehmens Analyse & Konzepte.

Mieter können ihre eigenen Wohnkosten meist recht gut einschätzen.

Besonders gut schneiden bei Beurteilung der Miethöhe demnach die städtischen und kommunalen Wohnungsunternehmen ab: Nur 19 Prozent ihrer Mieter empfänden dort die Miete als hoch oder viel zu hoch. Für die Studie wurden 1.000 Mieterhaushalte in ganz Deutschland befragt.

Etwas ungünstiger werden die Mieten der privaten Wohnungsunternehmen beurteilt. Doch auch hier schätze die Mehrheit der Befragten (55 Prozent) die Miete als angemessen, gering oder sehr gering ein. Neben den Unterschieden zwischen den Vermietertypen gebe es auch einen räumlichen Einfluss auf die Beurteilung der Miethöhe. So sei etwa der Anteil derer, die ihre Miete als hoch oder viel zu hoch empfinden, in Hamburg und Berlin überdurchschnittlich.

„Die Diskussion um die Mietpreisbremse und steigende Mieten in vielen Städten haben die Menschen für das Thema sensibilisiert“, erklärt Bettina Harms, Geschäftsführerin von Analyse & Konzepte. „Wir stellen fest, dass die Mieter ihre eigenen Wohnkosten vor dem Hintergrund des örtlichen Wohnungsmarktes sehr gut einschätzen können.“

Mieter werden kritischer

Auch nach der Zufriedenheit mit den Leistungen des Vermieters fragte der Servicemonitor Wohnen. Das Ergebnis: Jeder dritte Mieter sei mit den Leistungen seines Vermieters sehr zufrieden, 36 Prozent sind zufrieden. Allerdings sei der Anteil derer, die vollkommen zufrieden sind, seit 2008 zum ersten Mal gesunken. Er liege aktuell bei 18 Prozent.

Während es insbesondere privaten Einzelvermietern gut gelinge, ihre Mieter zufriedenzustellen, hat die Kritik an den Leistungen von Verwaltungsgesellschaften und privaten Wohnungsunternehmen zugenommen.

Zuverlässige Instandhaltung ist Mietern wichtig

Unter den Vermieterleistungen beurteilen nach den Ergebnissen der Umfrage 67 Prozent der Befragten die zuverlässige Instandhaltung des Wohnungsbestands als sehr wichtig. Eine noch größere Rolle spielen der professionelle Umgang mit Beschwerden und die Verbindlichkeit von Zusagen. Diese Aspekte finden 68 Prozent der Mieter sehr wichtig. Allerdings ist nur etwas mehr als die Hälfte der Mieter in dieser Hinsicht mit den Leistungen ihres Vermieters vollkommen oder sehr zufrieden.

„Das kritischere Urteil im Vergleich zu den vergangenen Jahren muss vor dem Hintergrund vielfach angespannter Wohnungsmärkte gesehen werden“, kommentiert Harms. „Während in vielen anderen Branchen die Wettbewerbssituation zu einer Weiterentwicklung des Kundenservice führt, sieht sich die Wohnungswirtschaft vielerorts einer Nachfrage gegenüber, die sie nicht befriedigen kann. Gleichzeitig binden Umstrukturierungsmaßnahmen und Neubauvorhaben viele Kapazitäten in den Unternehmen.“ (bk)

Foto: Shutterstock

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