Alexandra Nussbaum startete 1990 im Alter von 23 Jahren bei der Deutschen Vermögensberatung. Zuvor hatte sie vier Semester Chemie studiert, war dann chemisch-technische Assistentin. Ihr Ziel: nach der Ausbildung in den gehobenen Kriminaldienst einzutreten. „Ich scheiterte aber am Gesundheitstest. Danach ging ich dann erst einmal auf eine ausgedehnte Reise durch Amerika.“ Zurück in Deutschland folgte ein kurzer Job als Lageristin bei einem Autobauer, dann die Ausbildung zur Lkw-Verkäuferin in Niederlassungen des Herstellers im ganzen Land. „Meine Verkaufszahlen waren gut, doch das monatliche Fixum erschien mir zu gering. Die Provisionen kamen oft erst nach sechs bis acht Monaten bei Auslieferung der Laster“, sagt Nussbaum. Eine Erhöhung des Fixums wurde ihr verwehrt. Die Entscheidung fiel ihr leicht: Sie kündigte.
Durch Zufall lernte sie ihren heutigen Coach bei der Deutschen Vermögensberatung kennen, der sie zu einer Informationsveranstaltung der größten eigenständigen Finanzberatung Deutschlands einlud. „Was ich dort über den Beruf des Vermögensberater erfuhr, fand ich sehr interessant. Dann wollte ich es einfach einmal ausprobieren“, sagt Nussbaum.
Sie startete durch und sprach direkt mit fünf Freunden über deren finanzielle Situation und schrieb Analysen. Der Vermögensberater, noch heute als erfahrener Coach an ihrer Seite, erkannte ihr Talent und motivierte sie weiterzumachen. Nussbaum stieg ein. Die fünf Freunde sind bis heute ihre Kunden – neben rund 900 weiteren, die sie im Laufe der Zeit gewann.
„Am meisten Spaß macht mir der Umgang mit Menschen, sie als Kunden oder Partner zu gewinnen“, sagt Nussbaum. Unsicherheit hat sie beim Start in die neue Tätigkeit nie verspürt. „Die DVAG gibt den Vermögensberaterinnen und Vermögensberatern einen guten Leitfaden an die Hand, an dem sie sich Stück für Stück – je nach Können, Wissen, Talent sowie Kompetenz und jeder in seinem Tempo – entlanghangeln können.“
Nussbaum hat die höchste Karrierestufe erreicht – als Frau in der Finanzbranche eine Besonderheit. „Umso wichtiger ist es, dass es heute einige Vorbilder gibt.“ Wie gut das funktionieren kann, zeigt die Deutsche Vermögensberatung. Mittlerweile liegt der Anteil der Frauen an den Einsteigern bei einem Viertel. Es arbeiten mehr Vermögensberaterinnen mit dem Unternehmen zusammen als bei anderen Finanzberatungen. Auch Nussbaums Tochter Alina ist dabei.
Nussbaum betrachtet die Tätigkeit als Vermögensberaterin als einen „Traumberuf für Frauen“. „Jeder hat die gleichen Chancen, egal, welches Geschlecht. Für alle gilt dasselbe Vergütungssystem bei großer Transparenz.“ Gerade für Mütter sei der Beruf ideal, da sie – auch aufgrund der vom Familienunternehmen zur Verfügung gestellten Technologie – ihrer Tätigkeit bei voller zeitlicher Flexibilität nachgehen können, erklärt die erfahrene Vermögensberaterin, die zwei Töchter hat.
Sie versucht in Vorträgen, die sie für das Unternehmen hält, und den anschließenden Feedbackgesprächen, Frauen zu motivieren – und ihnen dabei klar zu machen, dass sie in der Berufsgemeinschaft nicht gegenüber den Männern zurückstecken müssen. „Ich bin kein Weichspüler, sondern Klarspüler.“ Viele der Vermögensberaterinnen wären gerade zu Beginn sehr zurückhaltend. „Da gebe ich Zuspruch und Anschub“, sagt Nussbaum, in deren Team derzeit elf Vermögensberater und drei Vermögensberaterinnen hauptberuflich tätig sind.
Beraten Frauen anders als Männer? Diese Frage beantwortet Nussbaum mit einem Ja. „Einer meiner Kunden, er ist ein Vorstandschef, hatte sich lange eine Vermögensberaterin gewünscht. Die seien sicherheitsorientierter als männliche Berater. Für mich persönlich muss auch immer das Bauchgefühl stimmen.“ Nussbaum erklärt: „Mein Motto lautet ‚Mehrwert mit Herz‘.“