Nach seinem Rückzug als Aufsichtsratsvorsitzender von Blackrock Deutschland lässt Friedrich Merz eine Kandidatur bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr weiterhin offen. Er habe vor kurzen deutlich gemacht, dass er sich auch um ein Bundestagsmandat bewerben werde, falls er nochmals ganz in die Politik zurückgehe, sagte sein Sprecher Armin Peter. Weiterhin gelte für Merz, dass derzeit in der CDU keine Personaldebatten geführt werden müssten, es gehe um Sachfragen.
Der 64 Jahre alte Merz ist seit Juni 2019 Vizepräsident des Wirtschaftsrates der CDU. Im Dezember 2018 war er Annegret Kramp-Karrenbauer im Ringen um die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel als CDU-Chefin knapp unterlegen. Immer noch gilt Merz vielen in der Partei als Hoffnungsträger. Der Sauerländer war von 1994 bis 2009 Bundestagsabgeordneter, von 2000 bis 2002 Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag.
Merz wurde im vergangenen Jahr immer wieder als Kanzlerkandidat der CDU ins Gespräch gebracht. Diese Stimmen wurden allerdings leiser, als Kramp-Karrenbauer auf dem Parteitag im vergangenen November eine Art Vertrauensfrage an die Partei richtete und danach große Zustimmung erhielt.
„Gutmeinende“ zurückholen
Merz hatte der CDU-Spitze Mitte Januar erneut angeboten, in einem Team für den nächsten Wahlkampf eine Rolle zu spielen. Er wurde insbesondere vom Wirtschaftsflügel immer wieder auch als möglicher Wirtschafts- oder Finanzminister gehandelt.
Merz forderte die Union wiederholt zu größeren Anstrengungen auf, unzufriedene Wähler von den Grünen wie auch von der AfD zurückzugewinnen. Es müsse CDU und CSU gelingen, auch jene „Gutmeinenden“ zurückzuholen, die sich in die AfD verirrt hätten. Gerade von der AfD seien etliche Prozent an Wählerstimmer für die CDU zurückzugewinnen. (dpa-AFX)
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