Zwar sagt über die Hälfte aller befragten Jugendlichen, dass sich Corona bisher nicht auf ihr Sparverhalten ausgewirkt hat. Doch gerade für diejenigen, deren finanzielle Lage ohnehin schon angespannt ist, wird es immer schwieriger vorzusorgen. Fast ein Drittel der Befragten in dieser Gruppe (30 Prozent) gibt an, jetzt weniger Geld zur Seite legen zu können als vor der Corona-Pandemie.
Umgekehrt gibt es bei denjenigen, die ihre finanzielle Lage als sehr gut beschreiben, die Tendenz, mehr Geld für später zurückzulegen. Hier spart jeder Vierte (27 Prozent) aktuell sogar mehr als vor der Pandemie. Trotz Corona ist ein Großteil der jungen Menschen optimistisch, auch in Zukunft Geld fürs Alter zurücklegen zu können. Sechs von zehn gehen davon aus, dass Corona nichts daran ändern wird. Jeder Zehnte rechnet sogar damit, dass die Wahrscheinlichkeit eigener Altersvorsorge zunimmt.
Heribert Karch, Geschäftsführer von Metallrente, deutet die Ergebnisse so: „Das Sparverhalten ist durch Corona stabil und teilweise sogar besser geworden. Aber dies ist keineswegs beruhigend. Denn die soziale Schere geht weiter auseinander. Unter den jungen Menschen mit kleinem Einkommen oder jungen Arbeitslosen verfestigt sich das Gefühl, abgehängt zu werden. “
Die Studie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“ ist laut Metallrente die größte repräsentative Langzeituntersuchung zur Vorsorge junger Menschen in Deutschland. Im Mai 2022 wird sie in ihrer fünften Auflage erscheinen. Im Abstand von drei Jahren werden für die Studie rund 2.500 junge Erwachsene im Alter zwischen 17 und 27 Jahren befragt. Bei der Erhebung und Auswertung der Daten arbeitet Metallrente mit dem Forschungsinstitut Kantar Public zusammen.