Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zwar inzwischen die Wende hin zu steigenden Zinsen eingeleitet und weitere Zinserhöhungen werden erwartet. Allerdings ist auch die Inflation zuletzt deutlich geklettert. „Die EZB war leider zögerlicher als die Fed und ist im Grunde zu spät dran“, sagte Müller mit Verweis auf den Kurs der US-Notenbank Fed. Die Bekämpfung der Inflation über höhere Zinsen sei in der aktuellen Situation allerdings auch schwierig, weil diese über die Angebotsseite und weniger über die Nachfrageseite getrieben sei. „Gegen gestörte Lieferketten helfen höhere Zinsen zum Beispiel nicht“, erklärte Müller.
„Wir werden mittel- bis langfristig mit einem etwas höheren Preisniveau leben müssen. Die gestiegenen Preise werden nicht so schnell wieder verschwinden“, prognostizierte Müller. „Bei Energie zum Beispiel wird es nach meiner Erwartung nicht mehr auf das Niveau von vor der Krise zurückgehen.“ (dpa-AFX)