Neben der starken Wohnungsnachfrage in den Großstädten gibt es laut IW einen weiteren Grund für den rasanten Preisanstieg: „Die Ausstattung der Wohnungen ist besser geworden“, sagte Voigtländer. Vor allem die Qualität von Neubauten sei gehobener als früher.
Was der Mietanstieg für das Leben der Studenten bedeutet, zeigt ein Blick auf ihr Budget: Laut neuester Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks haben Studenten im Monat 918 Euro zur Verfügung.
Im Jahr 2012 lag der Durchschnitt noch bei 842 Euro – das Einkommen ist also seitdem nur um rund neun Prozent gestiegen. Je nach Hochschulstandort geht also zwischen rund einem und zwei Dritteln des Geldes für die eigenen vier Wände drauf.
Studentenzahl nimmt stark zu
Unterdessen hat die Zahl der Studenten in Berlin, im Ruhrgebiet sowie in München, Köln und Hamburg stark zugenommen. Besuchten im Wintersemester 2010/2011 noch 2,22 Millionen Menschen Deutschlands Hochschulen, waren es zum vergangenen Wintersemester bereits 2,84 Millionen Menschen.
Erstsemester überlegten aus diesem Grund vermehrt, ob sie nicht in Städten mit weniger starkem Zulauf studieren wollten, sagt Voigtländer.
Der Experte sieht in dieser Entwicklung Chancen: „In Deutschland gibt es zahlreiche Regionen, die einen erheblichen Fachkräftebedarf haben, wo aber die Mieten deutlich moderater sind.“ Beispiele dafür seien die Regionen um Jena, Oberfranken oder Südwestfalen.
Deutliche regionale Unterschiede
Doch nicht nur Studenten profitieren von den vergleichsweise günstigeren Mieten dort: Weil die Hochschulen die jungen Menschen ausbildeten und diese oftmals auch nach dem Studium in der Region blieben, profitiere die Gegend ebenfalls vom Zuzug.
Ferner stießen die Universitäten Innovationen an, die den Unternehmen vor Ort Wettbewerbsvorteile sicherten, hieß es.
Dennoch gibt es laut Studie deutliche regionale Unterschiede: So seien nicht alle Hochschulstandorte gewachsen – in den ostdeutschen Städten Jena, Magdeburg und Greifswald gebe es heute sogar weniger Studierende als noch vor sieben Jahren.
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