Wie der aktuelle Marktmonitor Immobilien (MMI) 2018 des Immobilienportals Immowelt zeigt, hat die Mietpreisbremse ihren Zweck in den Augen der Immobilienprofis klar verfehlt. Fast zwei Drittel würden das Gesetz sogar wieder komplett abschaffen.
Der MMI wurde in diesem Jahr erstmals in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Bertram Steininger vom KTH Royal Institute of Technology in Stockholm durchgeführt wurde.
Für etwa ein Drittel aller befragten Makler sollte die Mietpreisbremse zumindest angepasst werden. Die meisten von ihnen (22 Prozent) wünschen sich einfachere und klarere Regeln.
Acht Prozent wollen sie lockern, um die Interessen der Vermieter stärker zu berücksichtigen, während sich fünf Prozent in die entgegengesetzte Richtung aussprechen und eine Verschärfung wünschen. Nur zwei Prozent befürworten die Mietpreisbremse so wie sie ist.
Geringverdiener als Verlierer des Gesetzes
Die Ablehnung liegt unter anderem darin begründet, dass aus Sicht der Profis die Falschen von der Mietpreisbremse profitieren. Für 42 Prozent sind Mieter mit hohem Einkommen die Gewinner des Gesetzes.
Abgesehen davon, dass Vermieter bei der Mietersuche eher Besser- als Geringverdiener wählen, seien diese weniger auf niedrige Mieten angewiesen und profitieren daher von den eigentlich für Geringverdiener gedeckelten Mieten. Das mache Mieter mit niedrigem Einkommen für 36 Prozent der Befragten zu Verlierern der Mietpreisbremse.
Ein weiterer Punkt sei, dass Neubauten und modernisierte Wohnungen von der Mietpreisbremse ausgenommen seien. Deren höhere Kosten können sich häufig nur gutverdienende Mieter leisten.
Seite zwei: Verschärfung wird skeptisch wahrgenommen