Die von Union und SPD geplante Mietpreisbremse wird nach einer Untersuchung der Vitus Gruppe nur geringe Auswirkungen für Bestandshalter von Wohnungen in Mittelstädten haben.
In den Koalitionsverhandlungen haben Union und SPD Pläne zu einer Begrenzung des Mietwachstums vorgelegt. Diese werden vor allem in den Metropolen greifen, in denen die Mieten in den vergangenen Jahren erheblich angezogen haben.
Besonders betroffen sind nach Einschätzung des Wohnungsunternehmens Vitus Gruppe Bestände in den Immobilienhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Zu diesem Ergebnis kommt das Unternehmen in einer Studie, für die die Mietpreisspiegel aller Städte mit über 100.000 Einwohnern mit den aktuellen Angebotsmieten am jeweiligen Standort verglichen wurden.
Je niedriger der Abstand der Angebotsmieten zum Mietspiegel, desto geringer sind die Auswirkungen durch die geplanten Regulierungen für Immobilieninvestoren. „In den meisten Mittelstädten gibt es keine Anzeichen für überzogene Mieten wie in den Kernen vieler Metropolen. Randbezirke wie Oranienburg, Spandau und Marzahn von Berlin oder Mittelstädte wie Mönchengladbach sind weniger betroffen. Hier können Bestandshalter auch in Zukunft der Nachfrage entsprechend und zum Ausgleich von steigenden Bewirtschaftungskosten Mieterhöhungen durchführen, ohne gegen die geplante Mietpreisbremse zu verstoßen“, sagt Ben Lehrecke, CEO der Vitus Gruppe.
Im Schnitt liegen die Angebotsmieten in Mittelstädten demnach um 14 Prozent über dem Mietspiegel. In den Top-Sieben-Städten seien es dagegen 36 Prozent. Aktuell haben sich Union und SPD darauf verständigt, dass die Mieten in Regionen mit angespannten Wohnungsmärkten nur noch maximal um zehn Prozent über die ortsübliche Vergleichsmiete angehoben werden dürfen.
Hälfte der untersuchten Mittelstädte liegen unter der Begrenzung
Bei fast der Hälfte der untersuchten 56 Mittelstädte liege der Abstand zwischen Angebotsmieten und Mietspiegel bei maximal zehn Prozent, so Vitus. In diesen Städten gebe es folglich gar keine negativen Auswirkungen für Investoren. Die übrigen Mittelstädte liegen im Schnitt allerdings um 26 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete. Das sei jedoch immer noch deutlich niedriger als in den Top-Sieben-Städten, in denen Investoren viel stärker von den geplanten Regulierungen betroffen sein werden.
Die Studie umfasst 56 Mittelstädte ab 100.000 Einwohnern und die Top-7-Städte. Für alle Städte wurde aus dem offiziellen Mietspiegel die Miete für eine etwa 60 Quadratmeter große Wohnung mittleren bis guten Standards abgelesen. Dabei wurde aus den Mieten aus allen verfügbaren Baualtersklassen der Mittelwert berechnet. Zusätzlich wurden für alle Städte die Angebotsmieten aus dem ersten Halbjahr 2013 verwendet, um den Abstand zum jeweiligen Mietspiegel zu berechnen.
Vitus gehört mit über 30.000 eigenen Wohnungen zu den großen Wohnungsunternehmen in Nord- und Westdeutschland. Darüber hinaus verwaltet Vitus Immobilien mehr als 20.000 Wohnungen im Auftrag von Eigentümern und Investoren. (bk)
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