Millennials schlecht über Altersvorsorge informiert: 43 Prozent sorgen gar nicht für’s Alter vor

Foto: Generali Deutschland
Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali in Deutschland wird neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Generali in Deutschland. Zugleich übernimmt er den Vorstandsvorsitz für die Region Deutschland, Österreich, Schweiz.

Für die überwiegende Mehrheit (78 Prozent) der 18- bis 32-Jährigen ist Altersvorsorge wichtig. Doch nahezu die Hälfte der jungen Menschen sorgt noch nicht fürs Alter vor. Zudem fühlt sich mehr als die Hälfte der jungen Menschen fühlt sich schlecht informiert. Die aktuelle GfK-Studie im Auftrag von Generali Deutschland belegt zudem, dass 70 Prozent der Millennials ihre Generation in der Rentendiskussion nicht genug beachtet finden

Drohende Altersarmut beschäftigt nicht nur die aktuellen und baldigen Rentner-Generationen. Auch die heute 18- bis 32-Jährigen sind unsicher über ihre spätere Altersversorgung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen GfK-Studie im Auftrag der Generali Deutschland. Bei mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der jungen Menschen sorgt die Corona-Pandemie zudem für noch größere Sorgen hinsichtlich ihrer finanziellen Zukunft.

„Es ist für uns alarmierend, dass so viele junge Leute noch nichts für ihre Altersvorsorge getan haben. Eine ganze Generation läuft Gefahr, im Alter in die Armut zu rutschen“, so Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG.

Wie, womit und ab wann vorsorgen, ist die große Frage der Generation Y. Laut der Generali-Studie haben sich die meisten jungen Menschen schon einmal Gedanken über die eigene Altersvorsorge gemacht (69,7 Prozent): Für mehr als Dreiviertel der Befragten ist die finanzielle Absicherung im Alter durchaus wichtig (78,6 Prozent).

Gleichwohl hat fast die Hälfte der 18- bis 25-Jährigen bisher noch keine private Altersvorsorge abgeschlossen (49,0 Prozent). Bei den 26- bis 32-Jährigen ist mehr als jeder Dritte (36,5 Prozent).

VON FRIDAYS FOR FUTURE BIS TIERSCHUTZ: EINE GENERATION PACKT AN – NUR NICHT BEI DER EIGENEN VORSORGE

Die junge Generation setzt Schwerpunkte: 47,6 Prozent aller Befragten und sogar 61,1 Prozent der 18- bis 21-Jährigen engagieren sich für gesellschaftliche Themen, die ihrer Meinung nach von der breiten Gesellschaft und auch der Politik vernachlässigt werden. Etwa beim Umwelt- oder Tierschutz.

36,5 Prozent der 18- bis 32-Jährigen glauben, dass der Klimawandel die größte Herausforderung ihrer Generation ist. An zweiter Stelle nennen sie – ganz aktuell – die Corona-Pandemie. Mit 13,5 Prozent folgt die drohende Altersarmut.

Junge Menschen nehmen darüber hinaus generell wahr, dass die finanzielle Sicherheit an sich problematisch wird: So geben sie auch eine fehlende Perspektive für ein gesichertes Einkommen (13,1 Prozent), mangelnde feste Arbeitsplätze (8,8 Prozent) und die Finanzkrise (6,6 Prozent) als gesellschaftliche Probleme an.

65 Prozent haben Sorgen vor Altersarmut

Doch wie ist es um die persönliche Zukunft bestellt? 65 Prozent der Befragten geben an, dass sie Sorge haben, im Alter arm zu sein. Das deckt sich mit einer Befragung, die das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) im Herbst 2020 durchführte.

„Das Bewusstsein, vorsorgen zu müssen, ist bei den jungen Leuten da. Allein das Wissen um Vorsorgemöglichkeiten sowie konkrete Maßnahmen fehlt vielen“, sagt DIVA-Direktor Prof. Michael Heuser.

Die drei Hauptgründe dafür, nicht in den eigenen Lebensabend zu investieren, nennen die jungen Leute: Geldmangel (31,9 Prozent), dass man sich für das Thema Altersvorsorge noch zu jung fühlt (19,7 Prozent) oder es sich einfach noch nicht ergeben hat, in die eigene Altersvorsorge zu investieren (19,1 Prozent).

„Wir müssen dem Thema Altersvorsorge – auch der privaten Altersvorsorge – in der öffentlichen und politischen Diskussion mehr Aufmerksamkeit widmen. Man kann der jungen Generation nur dringend raten, heute mit privater Absicherung anzufangen – damit die Rente eines fernen Tages reicht“, schlussfolgert Heuser.

MANGELNDE INFORMATION FÜHRT ZU AUFSCHIEBERITIS

Mehr als jeder zweite junge Mensch gibt in der Generali-Studie an, beim Thema Altersvorsorge grundsätzlich ein Informationsdefizit zu haben. Durch die Medien fühlen sich 73,3 Prozent der Befragten nicht ausreichend informiert.

Ähnlich kritisch urteilen junge Menschen über den Informationsfluss der Politik zu diesem Thema: Von ihr fühlen sich 75,5 Prozent unzureichend informiert. Ab einem Alter von 30 Jahren sehen die jungen Menschen die Informationspolitik zur Altersvorsorge besonders kritisch: 81,4 Prozent der 30- bis 32-Jährigen fühlen sich von der Politik nicht abgeholt.

Unter den 18- bis 21-Jährigen sind es immerhin bereits 70,3 Prozent. Zudem reichen 74,9 Prozent der jungen Menschen bisherige Hochrechnungen wie die Rentenprognose bis 2030 einfach nicht aus – denn diese Generation geht schließlich in der Regel nicht vor 2060 in Rente.

Aus diesen Gründen geben wohl auch 70,3 Prozent der Millennials an, dass sie sich von der Politik beim Thema Rente nicht genug beachtet fühlen.

„Die jungen Menschen fühlen sich schlecht informiert und in der öffentlichen Diskussion um die Altersversorgung nicht genug berücksichtigt. Dies führt offenbar bei fast jedem Zweiten dazu, die eigene Altersvorsorge auf die lange Bank zu schieben. Und das kann später fatale finanzielle Folgen haben“, gibt Christoph Schmallenbach, Vorstandsmitglied der Generali Deutschland AG, zu bedenken. „Junge Menschen brauchen zukunftsfähige Lösungen. Sie dürfen nicht länger mit der Frage nach ihrer Altersvorsorge alleingelassen werden.“

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