Das Bundeskartellamt, Bonn, hat wegen verbotener Preisabsprachen gegen zehn Industrieversicherer und deren Vorstände Bußgelder von rund 130 Millionen Euro verhängt. Bußgeldbescheide erhielten die Allianz, Stuttgart, Axa, Gothaer und Gerling, alle Köln, Talanax/HDI, Hannover, Aachen-Münchener, Aachen, Mannheimer sowie die Victoria, Düsseldorf und die Württembergische Versicherung, Stuttgart.
Acht weitere Gesellschaften werden in den kommenden Monaten vom Kartellamt ebenfalls Bußgeldbescheide erhalten. Insgesamt hatten die Wettbewerbshüter gegen 18 Unternehmen ermittelt.
Dr. Ulf Böge, Präsident des Bundeskartellamtes warf den Assekuranzen vor, bewusst gegen das Kartellverbot verstoßen zu haben. ?Der Verstoß gegen geltendes Recht sei in gravierender Weise bewiesen?, urteilt Böge. Es sei nicht um die klassische Absprache über die Preise gegangen. Vielmehr hätten sich die Unternehmen verständigt, keine Angebote bei Risiken abzugeben, bei denen ein Konkurrent die Preise erhöhen wollte. Dadurch sei der Wettbewerb ausgeschaltet worden.
Weder Kartellamt noch Versicherungsgesellschaften haben Angaben zur Höhe der Bußgelder gemacht. Nach Informationen der Financial Times Deutschland sollen die Allianz und deren Manager insgesamt 33,85 Millionen Euro, Talanx/HDI 26 Millionen Euro, die Axa zwischen 25 Millionen und 30 Millionen Euro, Gerling 19 Millionen Euro, die Gothaer 6,4 Millionen Euro und die Victoria rund fünf Millionen Euro zahlen.
Gegen die Bescheide können die betroffenen Versicherer Einspruch einlegen. Axa und Allianz bestreiten die illegale Absprachen haben bereits angekündigt, den Rechtsweg beschreiten zu wollen.