In Deutschland verdienen etwa zehn Millionen Menschen zu wenig, um später eine Rente oberhalb der Grundsicherung zu erreichen. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor, über die zuerst die „Bild“-Zeitung berichtet hatte. Die Deutsche Rentenversicherung nennt die Zahlen irreführend.
Für eine Rente oberhalb dieses Niveaus – im Durchschnitt aktuell 841 Euro – müssen Beschäftigte rechnerisch über 45 Jahre hinweg mehr als 23 886 Euro pro Jahr verdienen. Dem Ministerium zufolge erreichte im vergangenen Jahr rund ein Drittel der gut 33 Millionen Menschen, die in der Bundesrepublik sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, ein solches Einkommen nicht.
Rund ein Drittel verdient zu wenig
Grundsicherung im Alter bekommen Menschen, die so wenig eigenes Einkommen – einschließlich Rente – und Vermögen haben, dass es für den Lebensunterhalt nicht reicht. Auf Antrag stockt der Staat dann auf.
Das Ministerium verwies allerdings darauf, dass sich Aussagen zum Einkommen über die gesamte Berufszeit hinweg auf Basis dieser Auswertung nicht treffen ließen.
„Darüber hinaus können aus der Höhe einer Rentenanwartschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung grundsätzlich keine Rückschlüsse auf die Bedürftigkeit in der Grundsicherung im Alter gezogen werden, da unter anderem weitere Alterseinkommen und der Haushaltskontext berücksichtigt werden müssen“, heißt es in der Antwort weiter.
Deutsche Rentenversicherung widerspricht
Ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung nannte die Zahlen irreführend. Der Anteil der über 65-jährigen, die heute Grundsicherung erhielten, weil sie nicht über ein ausreichendes Einkommen verfügten, liege bei drei Prozent.
„Nach von der Rentenversicherung in Auftrag gegebenen Berechnungen werden auch im Jahr 2030 mehr als 94 Prozent der künftigen Rentnergeneration über so viel Einkommen verfügen, dass sie im Alter keine ergänzende Grundsicherung beziehen müssen.“ (dpa-AFX)
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