Deutsche Anleger werden davon kaum profitieren. Es mag sein, dass der eine oder andere Anbieter sich bald vorwagt (wobei den wenigen Ankündigungen bislang keine Taten gefolgt sind). Doch bis Schiffsfonds oder andere maritime Konzepte wieder ein nennenswertes Marktvolumen erreichen, wird es wohl noch Jahre dauern.
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Zu groß ist die – wahrscheinlich berechtigte – Befürchtung, dass ein Großteil der deutschen Anleger und (vor allem) der Vertriebe sich mit Grausen abwenden wird. Auch bei einem noch so exzellent konzipierten Schiffsfonds wird bei vielen die Erinnerung an vergangene Verluste das Vertrauen in künftige Gewinne verdrängen, obwohl zwischen beidem keinerlei Zusammenhang besteht.
So wies auch Martin Klein, Chef des Vertriebsverbands Votum, in der vergangenen Woche auf dem „Sachwertetag“ der Börsenzeitung in Hamburg – generell bezogen auf den Vertrieb alternativer Investmentfonds (AIF) – erneut darauf hin, dass sich die Probleme mit früheren Fonds nicht dadurch lösen lassen, kein Neugeschäft mehr zu machen.
Potenzial für deutsche Schiffs-IPOs
Selbst ein gänzlich neues Konzept wie die Verschmelzung der Lloyd Fonds AG mit elf ihrer Fonds zu einer aktiven, börsennotierten Schifffahrts-AG scheiterte im Frühjahr am Widerstand der Anleger. Ein Lichtblick immerhin ist der Börsengang von Hapag Lloyd, der zwar arg holprig war, aber letztlich doch geglückt ist.
So sieht Investment-Banker Helberg durchaus Potenzial für weitere IPOs deutscher Schifffahrtsunternehmen. Sie hätten die Assets, das notwendige Volumen und das Know-how. (Viel) mehr braucht es anscheinend nicht, um international Investoren zu gewinnen. Die Vergangenheit jedenfalls spielt für sie keine Rolle, wenn die „Story“, also die Zukunftsperspektive, stimmt.
Bis aber deutsche Privatanleger wieder in nennenswertem Ausmaß bereit sind für Investitionen in die Schifffahrt, wird wohl noch viel Wasser die Elbe hinunterfließen. Doch dann ist es vielleicht schon wieder viel zu spät.
Stefan Löwer ist Chefanalyst von G.U.B. Analyse und beobachtet den Markt der Sachwertanlagen als Cash.-Redakteur und G.U.B.-Analyst insgesamt schon seit mehr als 20 Jahren. G.U.B. Analyse gehört wie Cash. zu der Cash.Medien AG.
Foto: Anna Mutter