mitgeFAANGen – mitgehangen?

Diese Dominanz wird den FAANG-Unternehmen aber zunehmend zum Verhängnis und ruft weltweit Kritiker und Wettbewerbshüter auf den Plan: Die von Europa initiierte Digitalsteuer wird mittlerweile auch sehr intensiv auf globaler Ebene diskutiert. In den USA wettert Donald Trump regelmäßig gegen die Steuervermeider aus dem Silicon Valley.

In Deutschland rät die Monopolkommission – ein unabhängiges Beratergremium der Bundesregierung – dazu, Amazons Premium-Service zu entbündeln und die einzelnen darin enthaltenen Angebote, wie bevorzugte Lieferung, Musik oder Videostreaming aufzuteilen.

Strafen sind jedoch auch zu sehen

Auch in finanzieller Hinsicht zieht sich die Schlinge um die FAANG-Werte weiter zu. Google beispielsweise wurde in den letzten Jahren rekordhohe Wettbewerbsstrafen von 8,2 Mrd. Euro aufgebrummt und Facebook stellte erst kürzlich 3 Mrd. Dollar für mögliche Strafen im Zuge des Datenskandals um Cambridge Analytica zurück.

Wir wissen alle, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird und die gigantischen historischen Kurssteigerungen schnell an Bedeutung verlieren können. Man erinnere sich nur an Nokia, Myspace, IBM oder Yahoo, die alle einmal unangefochtene Marktführer in ihrer jeweiligen Branche waren.

Einen Vorgeschmack auf das, was mit den FAANG-Aktien und ihren Monopolen passieren kann, haben Aktionäre bereits Anfang Juni bekommen, als die Kurse an einem Tag um etwa fünf Prozent gefallen sind. Auslöser dafür waren Berichte über eine anstehende Kartelluntersuchung der Marktmacht von Google und Facebook in den USA.

Was Anleger tun sollten

Anleger sollten ihre Positionierung in Bezug auf die FAANG-Aktien in jedem Fall einmal überdenken. Ein sofortiger Verkauf erscheint aber ebenso unangebracht wie blindes Vertrauen in eine weiterhin positive Entwicklung der Unternehmen und deren Aktien. Prüfen Sie ihre Fonds- und ETF-Investments und entscheiden Sie, ob die Gewichtung der FAANG-Aktien für Sie vertretbar ist.

Vor allem bei den in den letzten Jahren so populär gewordenen ETFs (Stichwort: Pantoffel-Portfolio der Stiftung Warentest) dürfte so mancher Anleger überrascht sein, wie hoch die Gewichtung der Technologieriesen tatsächlich ausfällt. Nicht, dass es am Ende heißt: mitgeFAANGen, mitgehangen.

 

Fotos: Facebook; Google

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