Bei den Ärzten selbst genießt die Gesundheitsversorgung zu 89 Prozent hohe Wertschätzung, wie es die vom Institut für Demoskopie Allensbach organisierte Befragung von mehr als 400 Ärzten und fast 1.100 Bürgern ergab.
Der Ärztemangel macht Ärzten und Bürgern laut der Umfrage besonders zu schaffen. Die zunehmenden Engpässe nimmt jeder dritte Bürger wahr, in Ostdeutschland sogar mehr als jeder zweite. Auch die niedergelassenen Ärzte selbst registrieren zu 52 Prozent einen Ärztemangel.
Ähnlich dramatisch stellt sich die Lage beim Fachpersonal dar. Mehr als jede fünfte Praxis ist der Umfrage zufolge unterbesetzt; ein Viertel hat offene Stellen. Auch in den Krankenhäusern fehlt es an Pflegern und anderem nicht-ärztlichen Personal. Dennoch lehnen 84 Prozent der Ärzte den Einstieg von Kapitalinvestoren in das Gesundheitswesen ab; vor allem, weil sie befürchten, dass wirtschaftliche Erwägungen eine zu große Rolle spielen könnten.
MLP-Vorstandschef Uwe Schroeder-Wilberg forderte eine ernsthafte Zukunftsvorsorge von der Ampelkoalition. „Dazu gehört auch eine ergebnisoffene Diskussion über die Ausgabenseite, also darüber, was das staatliche Gesundheitswesen in Zukunft noch alles leisten soll und wie diese Leistungen effizient organisiert und erbracht werden.“ (dpa-AFX)