Die MLP AG hat ihr operatives Geschäft in den ersten neun Monaten 2006 ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 46 Millionen Euro (plus 39 Prozent) erzielt. Der Überschuss stieg in den fortzuführenden Geschäftsbereichen um 75 Prozent auf 31,6 Millionen Euro (18,1 Millionen Euro). Die Gesamterträge legten um acht Prozent auf 375,4 Millionen Euro zu. Davon entfallen 302 Millionen Euro auf das Maklergeschäft (plus sechs Prozent) und 51,5 Millionen Euro auf das Bankgeschäft (plus 33 Prozent).
Die vermittelten Jahresbeiträge in der privaten Krankenversicherung stiegen daher in den ersten neun Monaten 2006 um 52 Prozent auf 55,8 Millionen Euro. Das Finanzierungsvolumen legte im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 963 Millionen Euro zu, die Mittelzuflüsse in der Geldanlage stiegen um 23 Prozent auf 768 Mio. Euro.
Im Bereich der langfristigen Altersvorsorge liegt die vermittelte Beitragssumme mit 4,3 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres (4,4 Milliarden Euro). ?Der Anstieg des Neugeschäfts auf breiter Basis belegt erneut die ganzheitliche Aufstellung von MLP?, sagt MLP-Vorstandsvorsitzender Uwe Schroeder-Wildberg. ?Gleichwohl entspricht die Entwicklung in der Altersvorsorge nicht unseren eigenen Wachstumsansprüchen. Hier müssen wir deutlich an Dynamik gewinnen.?
Analysten sehen die MLP-Aktie kritisch. Laut ?Welt? empfiehlt nur noch ein Stratege die Aktie zum Kauf. Die übrigen sehen sie lediglich als Halteposition oder raten gar zum Verkauf. Beim Konkurrenten AWD sei es umgekehrt: Von 21 Empfehlungen lauten 15 auf „Kaufen“. Der Stimmungswandel für MLP kam mit der Gewinnwarnung im Sommer. Statt der 120 Millionen Euro erreiche MLP in diesem Jahr nur noch einen Vorsteuergewinn in Höhe von 90 Millionen Euro, verkündete MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg damals – eine Angabe die manche Analysten für kaum erreichbar halten.
MLP-Chef Schroeder-Wildberg hat bislang noch keine Nachfolge für den im Sommer geschaßten Vertriebsvorstand Eugen Bucher präsentiert. Das könnte potenzielle Bewerber abhalten, bei MLP einzusteigen, heißt es. Sollte Schroeder-Wildberg sein Ziel, bis 2007 auf 3.000 Berater zu kommen, nicht schaffen, wäre dies nach Einschätzung von Experten laut „Welt“ eine große Enttäuschung. Schroeder-Wildberg hatte die Akquise neuer Vertriebsmitarbeiter nach dem Rausschmiss Buchers im Sommer zur Chefsache erklärt. Im Juni lag die Zahl der Berater noch bei rund 2.500. Die aktuell gemeldet Zahl liegt bei 2.551. Die Zahl der Kunden hat MLP im dritten Quartal um 10.000 auf 679.000 ausgebaut. Dies entspricht einem Zuwachs von 24.000 seit Anfang des Jahres.