Die Ratingagentur Moody’s beurteilt die Lage des deutschen Bankensystems trotz der Sorgen um die Deutsche Bank und der Folgen der historischen Niedrigzinsen gelassen. Die Kreditexperten bestätigten am Mittwoch ihren stabilen Ausblick für die hiesige Bankenbranche.
Moody’s verwies auf die robuste Konjunktur und die geringe Arbeitslosigkeit. Das führe dazu, dass die Banken in den nächsten zwölf bis 18 Monaten weiter nur wenige Ausfälle bei ihren Krediten befürchten müssten. „Das solide operative Umfeld in Deutschland trägt dazu bei, den Niedrigzinseffekt auf die deutschen Banken abzufedern“, stellte Moody’s-Analystin Andrea Wehmeier fest.
Solide Entwicklung bei Finanzierungs- und Liquiditätssituation erwartet
Problematisch aber bleibe die angespannte Ertragslage. Die Margen im Einlagen- und Kreditgeschäft – die Haupteinnahmequelle der Institute – würden weiter zurückgehen. Größter Schwachpunkt seien in diesem Zusammenhang die vergleichsweise hohen Kosten. Das behindere die Stärkung der Kapitalpuffer. Dass viele Institute Sparprogramme angekündigt haben, stellte Moody’s positiv heraus.
Eine solide Entwicklung erwarten die Experten auch bei der Finanzierungs- und Liquiditätssituation der deutschen Banken. Beim Zugang zum Kapitalmarkt dürften die Institute weiter vom Ruf Deutschlands als sicherer Hafen profitieren. (dpa-AFX)
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