Die private Zahnzusatzversicherung bleibt ein dynamischer Markt mit über 250 verfügbaren Tarifen, die sich vor allem in Erstattungsquoten und Vertragsbedingungen unterscheiden. Während viele Policen zwischen 70 und 90 Prozent der Behandlungskosten übernehmen, bieten inzwischen über zwei Drittel der Anbieter mittlerweile eine 100-prozentige Kostenerstattung. Das zeigt das aktuelle Rating Zahnzusatzversicherungen von Morgen & Morgen.
Die Versicherer bieten mit ihren Tarifbausteinen ein sehr differenziertes Angebot, das verschiedene Lebensphasen unterschiedlich berücksichtigt. Es reicht von kieferorthopädischen Leistungen über Vorsorgemaßnahmen und den Zahnerhalt bis hin zu Leistungen, die einen 100-prozentigen Zahnersatz absichern. Auch ästhetische Leistungen wie Bleaching gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Risikotarife sind der neue Trend
Ein klarer Trend zeigt sich bei sogenannten Risikotarifen, die inzwischen weit mehr als die Hälfte der angebotenen Tarife ausmachen. Diese verzichten auf Alterungsrückstellungen und ermöglichen einen deutlich günstigeren Einstiegspreis.
Allerdings können sie mit der Zeit rasch teurer werden, was Versicherte bei der Tarifwahl berücksichtigen sollten. „Hohe Beitragssprünge sind gerade bei jungen Einstiegsaltern üblich. Neben den Leistungen sollte daher auch der Beitragsverlauf in die Entscheidung einfließen“, rät Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen.
M&M Rating Zahnzusatz
Im aktuellen Ratingjahrgang werden 253 Tarifkombinationen bewertet, neun Tarife weniger als im Vorjahr – vor allem bedingt dadurch, dass ein Anbieter sein Tarifportfolio umgestellt hat und nun weniger Bausteine anbietet. Vorrangig in der Fünf-Sterne-Riegen sind dadurch mit 152 Tarifen aktuell acht Tarife weniger mit der Bestbewertung ausgezeichnet.
Insgesamt 44 Tarife erhielten eine Vier-Sterne-Bewertungen, das sind drei weniger als beim letzten Rating.
Erneut erhalten 36 Tarife drei Sterne. Die Anzahl der Zwei-Sterne-Bewertungen bleibt mit 17 Tarifen unverändert. Vier Tarife erhalten in diesem Jahr einen Stern, das sind zwei Tarife mehr als im Vorjahr.
All das verstärkt den Wettbewerb in dem Segment weiter. Im aktuellen M&M Rating Zahnzusatz wurde die Tarifbedingungen der Tarife bewertet. „Das diesjährige Ergebnis bestätigt das hohe Niveau des Marktes: 152 Tarife erhalten die Höchstbewertung von fünf Sternen“, erklärt Bohrmann.
Sterneverteilung
M&M Rating Zahnzusatz
Ratingbewertung | Anzahl Tarife 2025 | Anzahl Tarife 2024 | Anzahl Tarife 2023 | Anzahl Tarife 2022 | Anzahl Tarife 2021 |
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5 Sterne – ausgezeichnet | 152 | 160 | 158 | 123 | 86 |
4 Sterne – sehr gut | 44 | 47 | 44 | 40 | 36 |
3 Sterne – durchschnittlich | 36 | 36 | 36 | 39 | 34 |
2 Sterne – schwach | 17 | 17 | 17 | 17 | 17 |
1 Stern – sehr schwach | 4 | 2 | 2 | 5 | 5 |
Tarif-Check: Kieferorthopädie
Eine Zahnzusatzversicherung kann die Kosten für kieferorthopädische Behandlungen von Kindern erheblich reduzieren, da die gesetzliche Krankenkasse nur bei schweren Fehlstellungen, die den KIG (Kieferorthopädischen Indikationsgruppen) 3-5 zuzuordnen sind, zahlt – und oft nicht vollständig. Viele Tarife übernehmen bis zu 100 Prozent der Kosten für Spangen, Brackets oder Aligner. Wichtig sei, auf die Erstattungsgrenzen und mögliche Einschränkungen zu achten, rät das Analysehaus. Ein früher Abschluss sei empfehlenswert da bereits begonnene Behandlungen meist nicht mehr versichert werden.
Ein aktueller Tarif-Check von Morgen & Morgen hat insgesamt 17 Top-Tarife für ein vierjähriges Kind identifiziert. Die Auswahlkriterien: 100 Prozent Erstattung für Zahnbehandlungen und Kieferorthopädie (mindestens 2.000 Euro), mindestens 70 Prozent für Zahnersatz und ein Einstiegsbeitrag unter 25 Euro. Alle geprüften Tarife sind Risikotarife mit geplanten Beitragserhöhungen. Während die günstigsten bei unter fünf Euro starten, steigen sie oft schnell auf über zehn Euro. Kurzzeitig stabilere Tarife hingegen beginnen bei etwa 15 Euro.
Tarif-Check: Vorsorge + Zahnerhalt
Für 30-Jährige ist eine Zahnzusatzversicherung vor allem wegen Zahnersatz und Prophylaxe sinnvoll. Ein idealer Tarif sollte mindestens 70 Prozent der Kosten für Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder Implantate übernehmen, um hohe Eigenbeteiligungen zu vermeiden. Ebenso wichtig sei die regelmäßige Zahnvorsorge. Wer zusätzlich Wert auf ein strahlendes Lächeln legt, sollte darauf achten, dass auch Bleaching abgedeckt wird, da diese Leistung nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird, so die Empfehlung von Morgen & Morgen
Ein aktueller Tarif-Check des Analysehauses zeigt, dass 55 Tarife diesen Voraussetzungen entsprechen und mit mindestens vier Sternen im Rating bewertet sind. Davon sind nur sieben Normaltarife mit Alterungsrückstellungen, die Beiträge zwischen 17 und 46 Euro bieten. Die übrigen 48 Tarife sind Risikotarife, die mit niedrigen Beiträgen ab acht Euro starten, aber mit der Zeit geplant oft schnell teurer werden. Der teuerste Risikotarif liegt bei knapp 59 Euro.
Tarif-Check: 100 Prozent Zahnersatz ohne Wartezeit
Für einen 60-Jährigen ist die Wahl der richtigen Zahnzusatzversicherung besonders wichtig, da mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit für kostenintensive Zahnersatzmaßnahmen steigt. Ein entscheidendes Kriterium ist die vollständige, also 100-prozentige Kostenübernahme für Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder Implantate, um hohe Eigenbeteiligungen zu vermeiden. Auch für die Zahnbehandlung ist laut Morgen & Morgen eine 100-prozentige Kostenübernahme sinnvoll.
Vorteilhaft seien Tarife ohne Wartezeiten, da sie sofortigen Schutz bieten. Zudem empfiehlt das Analysehaus einen gründlichen Blick auf mögliche Leistungsbegrenzungen oder Staffelungen: Das kann in den ersten Jahren helfen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Wer sich für einen leistungsstarken Tarif entscheidet, kann sich auch im höheren Alter eine hochwertige zahnmedizinische Versorgung sichern.
31 Tarife entsprechen den Morgen & Morgen Analysen zufolge diesen Voraussetzungen und sind im Rating mit mindestens vier Sternen bewertetet. Bei 27 der Tarife handelt es sich um Risikotarife, die zwischen 48 und 108 Euro pro Monat kosten und geplante Beitragserhöhungen enthalten. Drei Tarife sind sogenannte Normaltarife. Sie kosten zwischen 47 und 64 Euro.
Diese Mindestkriterien braucht es
Die von Morgen & Morgen angesetzten Mindestkriterien soll sicherstellen, dass die top bewerteten Tarife für Zahnersatz, Implantate sowie Inlays leisten, auf ihr ordentliches Kündigungsrecht verzichten und über die 2,3-fachen Regelhöchstsätze der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) hinaus zahlen, betont das Analysehaus.
M&M Rating Zahnzusatz – voll oder eingeschränkt erfüllt, um die Bewertung von vier* oder fünf Sternen zu erhalten |
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Der Versicherer verzichtet auf sein ordentliches Kündigungsrecht.* |
Privatärztliche Rechnungsanteile für Zahnersatz (Prothesen, Brücken, Kronen) sind erstattungsfähig.* |
Leistungen für Implantate sind erstattungsfähig. |
Leistungen für Inlays sind erstattungsfähig. |
Der Versicherer leistet im Zahnbereich auch über die Regelhöchstsätze (2,3-fach) der GOZ hinaus.* |
Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.* |