Blick hinter die Kulissen
Nicht jeder, der eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, ist gesund. Unter den Beantragenden werden jedoch zunehmend Vorerkrankte ohne Erschwernis angenommen. Deren Anteil ist von 77,24 Prozent auf 78,77 Prozent gestiegen.
Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch in der Ablehnungsquote, die um 0,58 Prozentpunkte auf drei Prozent gesunken ist, wider. Auch die Zuschläge und Ausschlüsse bei Vorerkrankungen nehmen ab. Ihr Anteil sinkt von 1,32 Prozent auf 0,98 Prozent. „Vorerkrankungen scheinen bei der Annahme in weniger ins Gewicht zu fallen“, stellt Ludwig fest.
Als Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit bilden die Nervenkrankheiten nach wie vor mit inzwischen 34,5 Prozent die Spitze. Sie haben um einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorjahresbetrachtung zugenommen.
Die Zunahme spielt sich vor allem in der Altersgruppe bis 40 Jahre ab. Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates folgen mit großem Abstand und bilden 20,1 Prozent der Ursachen. Die Aufschlüsselung nach Altersstufen zeigt, dass sich die Nervenerkrankungen als Hauptursache in allen Altersgruppen durchzieht.
„Dieser Trend wird sich sicherlich fortsetzen. Im aktuellen Ratingjahrgang betrachten wir die Geschäftszahlen von 2021. Die psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden sich zeitverzögert zeigen und sind hier noch kaum abgebildet“, sagt Andreas Ludwig und ergänzt: „Mittelfristig könnte es aber vermehrt BU-Fälle durch Corona geben. Einerseits aufgrund von Long Covid oder psychischen Erkrankungen. Andererseits eventuell durch schlimmere Krankheitsverläufe wegen aufgeschobener Arztbesuche“.
Die Ursachen für Berufsunfähigkeit