Morningstar: Klimafonds könnten 2024 erstmals Abflüsse erleiden

Brennende und vereiste Erde
Foto: PantherMedia
Kommt es bei Klimafonds zum Ausverkauf?

2024 könnte das erste Jahr werden, in dem – global betrachtet – erstmals Kundengelder aus Klimafonds abfließen. Zu diesem Ergebnis kommt Morningstar Sustainalytics in seinem aktuellen Bericht „Investing in Times of Climate Change“.

Der Bericht untersuchte die Kapitalströme dieser Fonds bis Ende September 2024 und registrierte für die ersten neun Monate des Jahres bereits Abflüsse in Höhe von 24 Milliarden US-Dollar. Die Abflüsse stehen in Gegensatz zu den Zuflüssen von insgesamt 345 Milliarden US-Dollar in den letzten vier Jahren.

Sie konterkarieren zudem die Tatsache, dass das globale Vermögen von Publikumsfonds und ETFs mit einem klimabezogenen Mandat – unterstützt durch Marktwertsteigerungen – in den ersten neun Monaten 2024 um sechs Prozent auf 572 Milliarden US-Dollar stieg. Insgesamt 85 Prozent dieser Vermögenswerte entfielen auf Europa, die Marktanteile Chinas und der Vereinigten Staaten lagen mit sechs Prozent und fünf Prozent weit dahinter.


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„Da die Folgen des Klimawandels immer sichtbarer und kostspieliger werden, mag es überraschen, dass Abflüsse aus Strategien zu beobachten sind, die Anlegern helfen sollen, das Klima in ihren Anlageportfolios zu berücksichtigen“, sagt Hortense Bioy, Head of Sustainable Investing Research bei Morningstar Sustainalytics. „Mehrere Faktoren haben zu dem Trend beigetragen, darunter das Hochzinsumfeld, der unsichere politische und regulatorische Hintergrund sowie der Verdacht auf Greenwashing und die Anti-ESG-Stimmung. Ob dieser Gegenwind im Jahr 2025 und darüber hinaus nachlässt oder anhält, bleibt abzuwarten.“

In den USA dagegen verzeichneten Climate Transition-Fonds weiterhin positive Zuflüsse, ihr Vermögen stiegen in den ersten neun Monaten des Jahres um 25 Prozent auf insgesamt 10,7 Milliarden US-Dollar. Damit wurden Climate Transition-Fonds zur dominierenden Kategorie und überholten Climate Solutions-Fonds. Fonds, die am Pariser Klimaabkommen orientierte Benchmarks abbilden, verzeichneten zwischen Januar und September Abflüsse in Höhe von 7,4 Milliarden Dollar, obwohl sie im Allgemeinen eine bessere Performance erzielten.

„Die Zahl der weltweit aufgelegten Klimafonds ging in den ersten neun Monaten des Jahres auf 69 zurück. Aus unserer Sicht ist das nach drei Jahren hohen Wachstums eine Normalisierung in der Entwicklung klimabezogener Produkte. Wir haben im September fast 1.600 Investmentfonds und ETFs mit einem klimabezogenen Mandat identifiziert, verglichen mit weniger als 200 im Jahr 2018“, so Bioy. 

Die vollständige Studie finden Sie unter diesem Link.

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