MPC Capital verliert zwei Vorstände

Foto des CEO von MPC
Ulf Holländer, CEO von MPC Capital

Zwei Vorstandsmitglieder des Hamburger Asset- und Investment-Managers MPC Capital AG verlassen das Führungsgremium Ende März. Das teilte MPC anlässlich der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2020 mit. Das Corona-Jahr hat das Unternehmen demnach stabil überstanden.

Dr. Ignace Van Meenen wird zum 31. März 2021 den Vorstand der MPC Capital AG verlassen und seinen beruflichen Weg außerhalb der MPC Gruppe fortsetzen, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Er habe in den vergangenen beiden Jahren wichtige und wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der MPC Capital-Gruppe geliefert. Dr. Karsten Markwardt wird zum 31. März 2021 aus dem Vorstand der MPC Capital AG im Zuge der Konzernverschlankung ausscheiden. In den vergangenen drei Jahren hat er die strategische Neuausrichtung der Gesellschaft aktiv mit begleitet. Als General Counsel wird Markwardt künftig – wie bereits vor seiner Vorstandsbestellung – für den Vorstand und Aufsichtsrat in rechtlichen sowie Compliance-Fragen ein wichtiger Ratgeber bleiben.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte MPC das Ergebnis vor Steuern um 49 Prozent auf knapp 1,3 Millionen Euro steigern. Es war neben den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie belastet durch Einmaleffekte im Rahmen der strategischen Fokussierung auf das Investment Management- und Transaktionsgeschäft, so die Mitteilung. Nach Steuern rutschte das Konzernergebnis allerdings mit 147.000 Euro ins Minus. Der Konzernumsatz im zurückliegenden Jahr erhöhte sich aufgrund eines in der zweiten Jahreshälfte wieder auflebenden Transaktionsgeschäfts auf rund 50,5 Millionen Euro (2019: 46,8 Millionen Euro).

Noch immer 800 Millionen Euro AuM für Privatanleger

Aus wiederkehrenden Management Services erwirtschaftete MPC Capital im Geschäftsjahr 2020 Erlöse in Höhe von 37,1 Millionen Euro (2019: 39,2 Millionen Euro). Mindernd wirkten sich der Mitteilung zufolge der Rückgang der Umsatzerlöse aus dem abschmelzenden Retail Business sowie die erstmalige Quotenkonsolidierung von Joint Venture-Gesellschaften im Shipping-Segment aus. Insbesondere das in 2020 neu gebildete Gemeinschaftsunternehmen Wilhelmsen Ahrenkiel Ship Management wird seit Oktober 2020 nach der Methode der Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Erlöse aus Transaction Services verdoppelten sich aufgrund einer im zweiten Halbjahr 2020 deutlich anziehenden Transaktionstätigkeit auf 10,7 Millionen Euro. Sie umfassten vor allem Transaktionen im Real Estate- und Renewable Energies-Bereich, im zweiten Halbjahr 2020 auch wieder verstärkt im Schifffahrtssegment. Insgesamt lag das von MPC Capital gemanagte Transaktionsvolumen in 2020 bei 1,1 Milliarden Euro.

Das im Auftrag von institutionellen Investoren verwaltete Vermögen („Assets under Management“) erhöhte sich auf 3,6 Milliarden Euro (2019: 3,5 Milliarden Euro). Inklusive des nicht mehr fortgeführten Retail Business lagen die Gesamt-AuM bei 4,4 Milliarden Euro (2019: 4,5 Milliarden Euro). MPC verwaltet also noch immer rund 800 Millionen Euro AuM für Privatanleger. Das Unternehmen zählte einst zu den größten Emissionshäusern für geschlossene Fonds mit einem Schwerpunkt bei Schiffsbeteiligungen.

Weitere Fokussierung auf nachhaltige Investments

Die Organisationsstruktur und die strategische Ausrichtung der MPC Capital-Gruppe wurde im Jahr 2020 weiter optimiert, um den Ansprüchen eines dynamischen Marktumfelds Rechnung zu tragen und MPC Capital auf das zukünftige Wachstum im Bereich nachhaltiger Investments optimal auszurichten, heißt es in der Mitteilung.

„Umweltaspekte, soziale Belange und Faktoren der Unternehmensführung werden bei der Entwicklung von neuen Investments eine immer stärkere Rolle spielen“, so Ulf Holländer, CEO der MPC Capital AG. „Die Strukturen und Prozesse der MPC Capital-Gruppe haben wir hierauf bestmöglich ausgerichtet. Denn wir sind überzeugt, dass sich aus dem notwendigen Investitionsbedarf für die anstehende globale ökologische Transformation signifikante Chancen für unser Geschäft ergeben werden.“

Das Service- und Dienstleistungsgeschäft der MPC Capital-Gruppe werde zunehmend in Joint Venture-Strukturen gemeinsam mit Partnern geführt, um noch breiter und schlagkräftiger am Markt auftreten zu können. Für den MPC Capital-Konzern ist den Angaben zufolge durch die hiermit verbundene Quotenkonsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen zunächst von einem deutlich geringeren Umsatzniveau auszugehen.

Durch eine verbessere Kostenbasis, das Heben von Synergien und die Fokussierung auf wachstumsstarke, profitable Investmentstrategien dürfte sich das Ergebnis vor Steuern (EBT) dennoch gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessern, so die Ankündigung. Als Konsequenz aus dem niedrigeren Umsatzniveau und einer Steigerung des EBT sei eine signifikante Verbesserung der EBT-Marge zu erwarten.

Wachstumsfelder Nachhaltigkeit und Logistik

Im Bereich Real Estate plant MPC Capital 2021 insbesondere die Wachstumsfelder Nachhaltigkeit und Logistik weiter auszubauen. Der Grundstein im Bereich Wohnimmobilien konnte Anfang 2021 mit der Auflage des ESG Core Wohnimmobilien Deutschland gelegt werden. Der Fonds strebt ein Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Euro an.

Im Shipping-Bereich habe MPC Capital in 2020 mit der Gründung des Joint Ventures Wilhelmsen Ahrenkiel Ship Management die Formierung eines global führenden Kompetenzzentrums in der Containerschifffahrt vervollständigt. Auf dieser Basis will MPC in 2021 weiter Asset anbinden und das Investment- und Transaktionsgeschäft ausbauen. Insbesondere durch die nachhaltige Ausrichtung der globalen Handelsschifffahrt und dem damit verbundenen Investitionsbedarf könnten sich perspektivisch weitere Wachstumsimpulse für die MPC Capital-Gruppe ergeben.

Im Bereich Infrastructure wird sich MPC Capital in 2021 auf den zügigen Ausbau der Renewable Energy-Plattform fokussieren. Anfang 2021 wurde demzufolge mit dem Startschuss der MPC Energy Solutions mit einem Private Placement über 100 Millionen US-Dollar ein wichtiger Meilenstein erreicht.

Foto: MPC Capital

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