Das Hamburger Emissionshaus MPC Capital bestreitet die Werthaltigkeit der Forderungen seines ?Noch-Dienstleisters? Cash Life und zeigt sich von der Ankündigung des Pullacher Policenhändlers überrascht, die dessen Ansicht nach bestehenden Schadensersatzansprüche gegebenenfalls gerichtlich durchsetzen zu wollen. Bis dato sei erst eine Rechnung über Bonuszahlungen bei MPC eingegangen, die jedoch keine nachvollziehbare Berechnungsgrundlage enthalte, ferner sei die Kündigung der Verwaltungsverträge begründet sowie fristgerecht erfolgt.
Bereits seit mehreren Jahren habe Cash Life seine Vertragsverpflichtungen nur mangelhaft erfüllt: Im Rahmen des Reportings an Fondsgesellschaften und Banken seien fehlerhafte Daten übermittelt worden. ?Durch das bei MPC Capital vorhandene Know-how und die parallele Datenpflege konnten diese Fehler immer rechtzeitig aufgedeckt und Schäden für die Fonds abgewendet werden?, heisst es in der schriftlichen Stellungnahme, die MPC auf Nachfrage an cash-online geschickt hat. Trotz mehrfacher Mängelrügen sei bis einschließlich Juni 2009 die volle vertragliche Servicegebühr an die Cash Life AG gezahlt worden. Eine Rücknahme der Kündigung ziehen die Hanseaten auch deshalb nicht in Betracht, weil sich MPC immer gesprächsbereit gezeigt habe.
Im übrigen sei man ?überrascht, dass die cash.life AG ? wenn sie von der Berechtigung ihrer Forderung überzeugt ist ? erst jetzt eine Bonuszahlung wegen Überrendite für zurück liegende Jahre in Rechnung stellt und dies nicht bereits in der Vergangenheit getan hat. Dies verwundert insbesondere mit Blick auf die bei cash.life durchgeführte umfangreiche Unternehmensrestrukturierungim Jahr 2008?, so der Wortlaut der MPC-Erklärung. Darüber hinaus habe MPC eine nachvollziehbare Rechnung erbeten, um die Forderungen abschließend prüfen zu können.
Ab 1. Juli will der Initiator die Verwaltung der Policen über sein Tochterunternehmen MPC Life Plus Consulting GmbH nun selbst in die Hand nehmen ? wenn auch nur vorübergehend. Für die Anleger der Lebensversicherungszweitmarktfonds habe dieser Schritt keine Nachteile – weder kostenseitig noch operativ. Der Initiator ist zuversichtlich, spätestens bis zum Ende des Jahres einen geeigneteren und günstigeren externen Dienstleister zu finden. (af)