Die zurückliegenden Jahre waren eine fantastische Zeit für Anleger. Dabei hat sich vor allem ein Erfolgsmodell auf dem deutschen Fondsmarkt herauskristallisiert: Anleger entscheiden sich seit Jahren mit Vorliebe für gemischte Portfolios, neudeutsch Multi Asset.
Diese verteilen ihr Kapital nach festen Regeln oder der Einschätzung eines Fondsmanagers folgend auf Aktien, Anleihen und weitere Anlageklassen wie etwa Immobilien und Rohstoffe, um einen kontiniuierlichen Wertzuwachs ohne große Turbulenzen zu erreichen.
So wird etwa in Hausse-Phasen der Anteil von Aktien erhöht, in turbulenten Börsenzeiten dagegen gesenkt. Vor allem flexible Mischfonds erheben den Anspruch, eine Vermögensverwaltung im Fondsmantel zu sein.
Multi Asset bleibt Absatzrenner
Berater und Anleger lassen sich überzeugen, Multi-Asset-Fonds bleiben auch 2014 auf der Siegerstraße und dominieren das Neugeschäft der ersten drei Quartale deutlich. Beim Absatz der Publikumsfonds liegen Mischfonds mit 17,1 Milliarden Euro klar vorn, Rentenfonds folgten mit 12,2 Milliarden Euro.
Dagegen verzeichneten Aktienfonds im laufenden Jahr Abflüsse von 3,6 Milliarden Euro. Das global tätige Analysehaus Cerulli Associates aus Boston hat seit 2010 auch eine Zunahme von Multi-Asset-Fonds in den USA registriert.
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Der Markt mit diesen Produkten ist laut aktueller Analyse von Cerulli seitdem um 15 Prozent gestiegen. „500 neue Publikumsfonds sind seit 2010 im Schnitt jedes Jahr aus den Bereichen Alternative Investments, Multi Asset und indexbasierte Strategien an den Markt gebracht worden“, sagt Cindy Zarker, Direktorin bei Cerulli.
Fondsindustrie rührt Werbetrommel
Seit Überwindung der Finanzkrise würden Anleger das Thema Portfolio-Konstruktion anders angehen als in der Vergangenheit. Es bestehe eine höhere Beachtung der Kosten und des Risikomanagements.
Darüber hinaus seien Anleger offener für breit gestreute Investitionsmöglichkeiten jenseits US-amerikanischer Grenzen, so Zarker. Kleinanleger fühlen sich offensichtlich wohl dabei, ihre Anlageentscheidungen zu delegieren.
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