Breit gestreut aus der (Absatz-)Krise

Mit einem anfänglichen Zielvolumen von zehn Millionen Euro geht der Stuttgarter Wettbewerber DFH Deutsche Fondsholding vergleichsweise vorsichtig bei seinem DFH Vermögensstrukturfonds Substantio vor, der im September 2011 auf den Markt kam. Rund 45 Prozent soll in Immobilienfonds fließen, die ihrerseits in Core-Objekte investieren.

DFH-Vorstand Michael Ruhl präzisiert: „Darunter verstehen wir Immobilien an bevorzugten Standorten, die auf Basis langfristiger Mietverträge vollständig an bonitätsstarke Mieter vermietet sind“. Solche Gebäude bilden zugleich den Schwerpunkt der Fondsobjekte des Initiators DFH. Die Investitionsstrategie seiner aktuellen Portfolioofferte lässt wie bei den Beteiligungsangeboten der Wettbewerber auch die Beteiligung an emissionshauseigenen Fonds zu. Das ruft Kritiker auf den Plan, die damit argumentieren, Initiatoren würden so dem Absatz eigener, mangels Nachfrage schwer platzierbarer Fonds etwas mehr Schwung geben können.

Das „Restanten-Argument“ ist so alt wie die Assetklasse selbst, allerdings auch nicht aus der Luft gegriffen. Ältere Beteiligungsangebote wie der Best Select 10 von MPC Capital, das Vorsorge Portfolio 2 aus dem Emissionshaus DCM oder der Sachwert Sparplan von König & Cie. können unbegrenzt in eigenen Fondsanteile investieren und hinterlassen damit zumindest ein „Gschmäckle“. Offensichtlich auch beim Vertrieb, werden die genannten Fonds doch bereits seit dem Jahr 2009 angeboten.

„In unseren Investitionskriterien ist festgelegt, dass wir maximal 20 Prozent des Fondsvolumens in die Angebote eines Initiators und bis zu zehn Prozent in einen einzigen Fondsanteil investieren dürfen. Diese Regeln gelten selbstverständlich auch für unser Haus“, betont Ruhl und verweist darauf, dass ein mehrköpfiger Investitionsausschuss jeder Zeichnung des Dachfonds zustimmen muss. Ein solches Gremium gehört mittlerweile zum Standard und ist auch bei Wealth Cap, SVF und König & Cie. eingerichtet worden. Bei BVT gehören ihm Dr. Werner Bauer von Top Select, BVT-Mitgeschäftsführer Tibor von Wiedebach-Nostitz und ein Vertreter des Hauptvertriebspartners Postbank an. Diese müssten einstimmig über den Ankauf eines jeden Fondsanteils beschließen.

Unabhängig davon, wie wirkungsvoll die Kontrolle eines solchen Gremiums auch sein mag, stehen die Initiatoren vor einem Dilemma: Würden sie die Möglichkeit der Zeichnung hauseigener Produkte von vornherein ausklammern, ließe das den Schluss zu, dass sie von der Qualität der eigenen Konzepte nicht ausreichend überzeugt sind.

Seite 5: Enge vs. weite Kriterien

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