Multi Asset: Vorsicht, Märkte am Scheideweg!

Fünf Prüfpunkte für Multi-Asset Anleger im kommenden Jahr:

1. Achten Sie bei Aktienanlagen auf den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg: Er sollte nicht zu früh sein, denn Aktien sind immer noch attraktiver als Anleihen – besonders in den USA. Überdenken Sie Ihr Risikoprofil.

2. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die sich durch Unterschiede in den Zinssätzen der Zentralbanken bieten. Nicht überall auf der Welt bewegt sich die Zinspolitik mit dem gleichen Tempo. Eine Erhöhung der Kapitalbindungsdauer bei US-Anleihen macht die Anlagestrategie defensiver und reduziert das Risiko im Portfolio.

3. Die Gefahr einer steigenden Inflation gehört unbedingt auf den Radar von Multi-Asset Investoren. Nehmen Sie die Chancen von inflationsindizierten Bonds, Rohstoffen und Aktien wahr.

4. Ziehen Sie Vorteile aus der besonderen Entwicklung und den Marktstrukturen einzelner Schwellenländer. Gehen sie dabei selektiv vor und legen Sie Wert auf Wachstumsgeschichten, wie zum Beispiel in China.

5. Konzentrieren Sie sich auf die Schuldendynamik: Wachsende Verschuldung kann eine mögliche Verschlechterung der finanziellen Situation stark antreiben. Um Investmentideen zu sammeln, sollte man in allen Anlageklassen auf eine langfristig tragbare Verschuldung achten.

Performance verbessern bei kontrolliertem Risiko

Zusammen mit diesem Fahrplan ist im Jahr 2019 generell eine vorsichtigere und vielfältigere Risikoallokation bei allen Assetklassen unerlässlich. Bei der Auswahl der Anlagen sollten Qualitätsfaktoren für alle Klassen im Vordergrund stehen. Das heißt: Eine geringe Gesamtverschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt für Länder und Regionen beziehungsweise in Relation zum Eigenkapital bei Unternehmen, basierend auf vertretbaren Kapitalwerten und Multiples. Nicht nur die Höhe, auch die Qualität der Schulden sollte besonders hinterfragt werden. Historisch defensive Anlageklassen müssen nicht automatisch diejenigen mit dem geringsten Risiko sein, wenn auf der anderen Seite die Schuldenqualität nicht stimmt.

Wir glauben, dass Anleger mit einer Cross-Asset-Strategie, die darauf achtet, exzessive Verschuldung bei öffentlichen und privaten Haushalten sowie bei Unternehmen zu vermeiden, in einer Win-Win-Position sind – unabhängig davon, welche Abzweigung die Märkte an diesem Scheideweg nehmen.

Thomas Kruse ist Chief Investment Officer bei Amundi Deutschland.

Foto: Florian Sonntag

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