Munich Re: Finanzgeschäfte retten das Katastrophen-Quartal

Munich-Re-Chef von Bomhard, der in seinem letzten vollen Jahr an der Konzernspitze bereits eine Gewinnwarnung abgeben musste, sieht das gekappte Jahresziel nun in Reichweite. Insgesamt soll die Munich Re 2,3 Milliarden Euro verdienen, rund ein Viertel weniger als im Vorjahr. Dabei drückt die Sanierung der Erstversicherungstochter Ergo aufs Ergebnis. Im zweiten Quartal schlug sie mit 160 Millionen Euro zu Buche.

Ergo rutschte in die roten Zahlen

Ergo selbst rutschte mit 34 Millionen Euro in die roten Zahlen – obwohl das Unternehmen ebenso wie die Rückversicherungssparte kaum für die Unwetterschäden in Deutschland vom Mai und Juni geradestehen musste. Der seit rund elf Monaten amtierende Ergo-Chef Dr. Markus Rieß will den Versicherer für die digitale Welt rüsten. Der Umbau soll bis Ende des Jahrzehnts gut eine Milliarde Euro kosten.

Finanzgeschäfte als Retter

Gut lief es für die Munich Re unterdessen an den Finanzmärkten. Weil der Konzern vor allem im Rückversicherungsgeschäft stärker auf Dollar und Yen als auf das britische Pfund setzte, konnte er im zweiten Quartal insgesamt Währungsgewinne von 340 Millionen Euro einstreichen. Der Verkauf von älteren, hochverzinsten Anleihen brachte dem Unternehmen rund 900 Millionen Euro.

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Ein Teil dieser Gewinne kommt den Kunden in der Lebensversicherung zugute, deren Policen unter den anhaltenden Niedrigzinsen leiden. Insgesamt konnte die Munich Re ihr Kapitalanlageergebnis um neun Prozent auf 2,75 Milliarden Euro steigern. (dpa-AFX)

Foto: Munich Re

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