Der Rückversicherer Munich Re erwartet aus heutiger Sicht keine hohen Gewinn-Belastungen durch die Folgen des neuartigen Coronavirus. Je stärker sich die Viruswelle ausweite, desto stärker wäre jedoch auch die Munich Re betroffen, sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka am Freitag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Sollte die vom Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 zu einer Vielzahl von Toten führen, würde dies die Lebens-Rückversicherung treffen, erläuterte Rückversicherungsvorstand Torsten Jeworrek. Bevor dies für die Munich Re zu einem materiellen Großschaden werde, müsse es jedoch „weltweit hunderttausende Tote geben“. Damit rechne er nicht.
Zu einer Belastung könnte für den Rückversicherer die Absage von Großveranstaltungen werden. So untersagte die Schweiz am Freitag vorerst alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen. Betroffen davon ist unter anderem der Genfer Autosalon, der am 5. März starten sollte und zu dem jedes Jahr mehr als 600.000 Besucher kommen. Jurecka wollte jedoch nicht sagen, ob und wie die Munich Re davon betroffen ist.
Jeworrek zufolge haben gestrichene Veranstaltungen infolge der Epidemie in Asien bisher jeweils einstellige Millionen-Schäden verursacht. Allerdings stehen in diesem Jahr noch die Olympischen Spiele in Tokio an. Eine Absage der Spiele würde laut Jeworrek auch die Munich Re treffen. Allerdings wollte er mit Verweis auf eine Verschwiegenheitspflicht nicht sagen, ob die Versicherungspolice auch eine mögliche Absage der Spiele aufgrund einer Epidemie oder Pandemie abdeckt. (dpa-AFX)
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