Der langjährige Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard hat den Aktionären zu seinem Abschied Hoffnung auf ein baldiges Ende des jahrelangen Gewinnrückgangs gemacht.
Sein Nachfolger Joachim Wenning werde die Potenziale des weltgrößten Rückversicherers „kraftvoll entwickeln“ und „in absehbarer Zeit auch wieder steigende Gewinne erzielen“, zeigte sich der 60-jährige Manager am Mittwoch bei der Hauptversammlung in München überzeugt. Auf riskante Strategien zur Profitmaximierung werde der Dax-Konzern aber weiterhin verzichten.
An der Börse sorgten die Aussagen für keine großen Kursschwankungen. Bis zum späten Vormittag verlor die Munich-Re-Aktie 0,29 Prozent an Wert auf 187,45 Euro und entwickelte sich damit etwas schwächer als der nahezu stabile Dax.
Einen „künstlich erzeugten Goldrand“ für die Ergebnisse werde es nicht geben, sagte von Bomhard. „Wir bewahren unsere starke Substanz und hübschen das Ergebnis nicht auf Kosten der Zukunft auf.“ Auch sein Nachfolger strebe gewiss kein aggressives Wachstum an. Der 52-jährige Wenning, der bisher im Vorstand für die Lebens-Rückversicherung zuständig ist, soll an diesem Donnerstag die Konzernführung übernehmen. Bomhard geht nach gut 13 Jahren an der Spitze des Munich-Re-Vorstands in den Ruhestand.
Keine Zweifel am angepeilten Jahresgewinn
Dabei zweifelt der Manager trotz Katastrophen wie Zyklon „Debbie“ im ersten Quartal nicht am angepeilten Jahresgewinn. Nach einer ersten Einschätzung liege der Konzern gut auf Kurs, sein Gewinnziel von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro zu erreichen, sagte von Bomhard.
Dass der Gewinn 2017 weiter sinken dürfte, hatte er bereits bei der Bilanzvorlage für 2016 im März angekündigt. Schon 2016 hatte der Konzern mit 2,6 Milliarden Euro rund eine halbe Milliarde weniger verdient als im Vorjahr. Schon seit 2014 geht es bei den Ergebnissen von Jahr zu Jahr nur abwärts – während der kleinere Rivale Hannover Rück von Rekordgewinn zu Rekordgewinn eilt.
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