Von Bomhard hatte die Munich Re Anfang 2004 in schweren Turbulenzen übernommen. Das Unternehmen sei wegen der Kapitalmarktkrise in einer sehr schwierigen Lage gewesen, sagte Aufsichtsratschef Bernd Pischetsrieder. Doch von Bomhard habe den Konzern wieder sicher aufgestellt. „Das hat es ermöglicht, die Finanzkrise 2008 im Gegensatz zu anderen Unternehmen unbeschadet zu überstehen.“ Der Aktienkurs habe sich von 97 Euro beim Antritt des Managers bis heute nahezu verdoppelt.
„Mittelfristig sind unsere Aussichten auf wieder steigende Gewinne gut“, sagte von Bomhard. So habe sich der Preisrückgang im Rückversicherungsgeschäft stark verlangsamt, und bei den Zinsen gebe es zumindest in den USA einen Silberstreif am Horizont. Der Umbau der zuletzt defizitären Erstversicherungstochter Ergo zieht sich aber bis Ende des Jahrzehnts hin. Für 2016 sollen die Munich-Re-Aktionäre einer von 8,25 auf 8,60 Euro erhöhten Dividende zustimmen.
Kritik von Stimmrechtsberatern
Zwei Punkte der Tagesordnung könnten hingegen strittig werden. So gibt es Kritik von Stimmrechtsberatern an der Transparenz der Vergütungsregeln für den Vorstand, über die die Munich Re ihre Anteilseigner im Gegensatz zu anderen Konzernen abstimmen lässt. „Es wird verlangt, dass wir die individuellen Zielwerte der Vorstandsmitglieder veröffentlichen“, sagte Pischetsrieder. Das würde aber „unseren Wettbewerbern sehr sensible und geschäftsrelevante Informationen geben.“ Er erklärte sich bereit, im Fall einer Abstimmungsniederlage mit den Antragsgegnern zu sprechen.
In der Kritik steht außerdem die vorsorgliche Ermächtigung des Vorstands für eine denkbare Kapitalerhöhung, die wie bisher knapp die Hälfte des Grundkapitals umfassen könnte. Das Management will sich daher verpflichten, diese Vollmacht nur für eine Erhöhung um maximal 33 Prozent einzusetzen. (dpa-AFX)
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