Munich Re will nach Hurrikan-Serie zurück aufs alte Gewinnniveau

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re will nach dem Katastrophenjahr 2017 schnell zurück zu den Milliardengewinnen der Vergangenheit. Finanzvorstand Jörg Schneider rechnet für 2018 mit einem Gewinn in früher gewohnter Höhe.

Naturkatastrophe
Schäden wie hier durch Hurrikane „Harvey“ trafen den Rückversicherer 2017 schwerer als ursprünglich gedacht.

Das könnten 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro sein oder etwas mehr, sagte Schneider am Dienstag in München. Hoffnung macht ihm nach der Hurrikan-Serie von 2017 ein Preisanstieg im Schaden- und Unfallgeschäft.

Die Aktionäre versucht der Vorstand trotz des jüngsten Gewinneinbruchs mit einer unverändert hohen Dividende bei der Stange zu halten.

Gewinnziel nach Hurrikans gestrichen

Der Munich-Re-Aktie half dies nicht. Sie verlor im Abwärtssog des Dax zeitweise mehr als sechs Prozent an Wert. Mit 178,45 Euro erreichte sie den tiefsten Stand seit September, als sich die Hurrikan-Schäden abgezeichnet hatten. Auch nach einer allgemeinen Kurserholung blieb die Aktie mit einem Minus von zuletzt 5,24 Prozent Schlusslicht im Dax.

Das Katastrophenjahr 2017 traf den Rückversicherer noch schwerer als gedacht. Unter dem Strich verdiente der Konzern gerade noch 375 Millionen Euro – nach knapp 2,6 Milliarden ein Jahr zuvor.

Vorstandschef Joachim Wenning, der die Konzernführung 2017 von Nikolaus von Bomhard übernommen hatte, hatte das einstige Gewinnziel von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro bereits nach den Hurrikanen „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ gestrichen und nur noch einen kleinen Profit in Aussicht gestellt.

Aktienrückkauf im März möglich

Dennoch hat die Munich Re für ihre Aktionäre weiterhin Geld im Überfluss. Sie sollen für 2017 eine Dividende von 8,60 Euro je Aktie erhalten – genauso viel wie im Vorjahr.

Damit schüttet der Konzern über eine Milliarde Euro aus und damit weitaus mehr, als er nach internationaler Rechnungslegung verdient hat. Analysten hatten sogar mit einer steigenden Ausschüttung gerechnet.

Schneider hält es allerdings für denkbar, dass die Munich Re im März einen weiteren Aktienrückkauf bekanntgibt. Der Konzern steckt seit Jahren Milliardensummen in den Rückkauf eigener Aktien.

Seite zwei: Teuerstes Katastrophenjahr der Geschichte

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