Mutmaßliche Helfer von Ex-Wirecard-Manager Marsalek festgenommen

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Der frühere Wirecard-Manager Marsalek war nach Informationen des Generalbundesanwalts möglicherweise V-Mann des österreichischen Nachrichtendienstes.

Im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal sind drei mutmaßliche Fluchthelfer von Ex-Manager Jan Marsalek in Österreich festgenommen worden.

Dabei handele es sich um einen ehemaligen Nationalratsabgeordneten der FPÖ, einen Ex-Mitarbeiter des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) sowie um einen suspendierten BVT-Beschäftigten, bestätigte die Staatsanwaltschaft Wien am Montag. Die Ermittlungen liefen wegen des Verdachts der Begünstigung. Der Ex-Abgeordnete befinde sich wegen anderer Ermittlungen in Haft, der ehemalige BVT-Beschäftigte sei inzwischen wieder auf freiem Fuß. Beim dritten Verdächtigen sei noch unklar, ob Untersuchungshaft verhängt werde.

Der frühere Wirecard-Manager Marsalek war nach Informationen des Generalbundesanwalts möglicherweise V-Mann des österreichischen Nachrichtendienstes. Dem Generalbundesanwalt „liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass der österreichische Staatsangehörige Jan Marsalek von einem Mitarbeiter des österreichischen Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) als Vertrauensperson geführt wurde“, hieß es in einer im Oktober 2020 bekanntgewordenen Antwort des Bundesjustizministeriums in Berlin auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi (Linke).

Der frühere Manager des mittlerweile insolventen Bezahldienstleisters Wirecard ist seit Juni untergetaucht. Die Ermittler werfen Marsalek, dem früheren Vorstandschef Markus Braun und anderen Verdächtigen organisierten Bandenbetrug vor. Sie sollen mit gefälschten Bilanzzahlen über drei Milliarden Euro von Banken und Investoren erschwindelt haben.

Das 2002 gegründete BVT ist einer von drei Nachrichtendiensten in Österreich. Es analysiert unter anderem Gefahren durch extremistische Strömungen wie radikalen Islamismus und Rechtsextremismus. Das Amt geriet in den vergangenen Jahren durch verschiedene Affären zwischenzeitlich in Misskredit. (dpa-AFX)

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