N26: So geht es weiter mit der Berliner Neobank

Foto: Cash./Nadine Wiesenthal
N26-CEO und -Gründer Valentin Stalf (rechts) im Gespräch mit John Stanley Hunter

Auf der Finance Forward Konferenz im Rahmen des OMR Festivals in Hamburg steht N26-Gründer Valentin Stalf Frage und Antwort zu den Gerüchten um die Digitalbank und führt aus, was dieses Jahr noch von dem Fintech zu erwarten ist.

Valentin Stalf hat die Banking-App N26 vor acht Jahren gegründet und gehörte schnell zu den best bewerteten Fintech-Start-ups überhaupt.

Doch das schnelle Wachstum führte zu ersten Stolpersteinen. Bafin, niedrige Bewertungen, angeblicher Rückzug eines Investors. Die Berliner Neobank N26 musste in den vergangenen Monaten einige Schlagzeilen über sich lesen. Zum einen wird spekuliert, dass Top-Investor Allianz X die Anteile verkaufen will. Dabei geht es offenbar um ein Anteilspaket von fünf Prozent. Die Bewertung des Start-ups soll dabei um 66 Prozent niedriger ausfallen als in einer Finanzierungsrunde im Oktober 2021, bei der die Bewertung von N26 noch bei satten acht Milliarden stand. Von den Bewertungen der Start-ups hängt ab, wie viel Investoren bereit sind, in ein Unternehmen zu investieren.

Bei der Finance Forward Konferenz am Mittwoch in Hamburg äußert sich N26-CEO und -Gründer Valentin Stalf unbeeindruckt von der gefallenen Bewertung. Aufgrund der sehr erfolgreichen Finanzierungsrunden in den vergangenen Jahren, ist N26 finanziell gut aufgestellt. Die Bewertung müsse zwar langfristig wieder in diese Bereiche kommen, aber derzeit sei das sekundär. Zudem stehen viele Start-ups heute schlechter da als noch vor Corona- und Ukraine-Krise. Das ist laut Stalf nicht wirklich eine Überraschung.

Bafin hat N26 weiter im Blick

Doch N26 hat noch an weiteren Fronten zu kämpfen: Die Bafin hat 2021 die Neukundengewinnung für N26 gedeckelt und auf 50.000 im Monat begrenzt. Auf den ersten Blick eine große Zahl, jedoch empfindet Stalk diese Regulierung dennoch als einen großen Eingriff in die unternehmerische Freiheit. Zudem darf der Forderungswert an durch Immobilien besicherten Risikopositionen maximal 500.000.000 EUR betragen. Diese Begrenzung schließt alle Länder ein, in denen die N26 Bank GmbH tätig ist.

Unangenehm dabei: Ein von der Bafin bestellter Sonderbeauftragter wird die Umsetzung der angeordneten Maßnahmen überwachen. „Ich empfinde es aber nicht als ungewöhnlich, eng mit den Regulatoren zusammenzuarbeiten, das gibt uns auch die Möglichkeit unsere Modelle zu erläutern, die durchaus komplex sind“, so Stalf.

Veränderter Markt – neue Produkte

Die veränderte Marktsituation im Vergleich zu der Vor-Corona-Zeit würde laut Stalk auch Chancen bieten, deshalb wird N26 beispielsweise ein neues Zinsprodukt auf den Markt bringen. Gemeinsam mit dem Partner Bitpanda werde bei der Digitalbank zudem künftig auch ein Krypto-Trading-Produkt angeboten. Ebenfalls in diesem Jahr soll ein Tradingprodukt kommen. Laut Stalf sei es ein Erfolgsrezept in diesen Bereichen mit wenigen spezialisierten Partner zusammenzuarbeiten.

Auf die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz schaut Grüner Valentin Stalf ebenfalls sehr positiv. Gerade wenn es um Sicherheitsthemen wie „Fraud Prevention“ oder auch um Scoring bei der Kreditvergabe geht, könne künstliche Intelligenz viel verändern.

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