Nach dem Handels- ist vor dem Währungskrieg

Weltweit machen die großen Notenbanken zur Währungsabwertung mobil. Im II. Quartal 2019 haben bereits fast 20 Notenbanken ihre Leitzinsen gesenkt.

Die Munition geht dabei nicht aus. Es wird längst über ganz neue geldpolitische Waffen diskutiert. So plant man brutal negative Anlagezinsen, um bloß jeden Investor und mit ihm jede Aufwertung der Landeswährung zu verscheuchen wie mit Anti Brumm-Spray lästige Fliegen.

Auf Kritik der jeweiligen Finanzpolitiker sollte man nicht hoffen. Sie werden sich schnell an Geldleistungen für Konjunktur- und Sozialprogramme ohne Gegenleistungen gewöhnen. Oder hat sich der Fuchs jemals über prall gefüllte Hühnerställe beschwert? In Sonntagsreden kann man dann ja immer noch theatralisch ein paar Krokodilstränen über die ach so böse und instabile Finanzwelt vergießen.

Sollte dieser geldpolitische Währungsabwertungsweltkrieg zu einer Beschleunigung der Inflation führen, wird man diese ähnlich freudig zur Kenntnis nehmen wie Regenfälle in der vertrocknenden Landwirtschaft. Denn Inflation, die von Zinsen nicht kompensiert wird, „tötet“ Staatsschulden ohne selbst schießen zu müssen. Für Außenhandel und Wirtschaftswachstum des Vaterlands ist sich die Geldpolitik nicht zu schade. Der Währungsabwertungskrieg ist in vollem Gange.

Allerdings, wenn alle ihre Währungen schwächen, wird am Ende keine Währung wirklich schwach sein können. Wechselkurse werden ja immer X gegen Y gerechnet. Der Kampf um die schwächste Währung ist also nicht zu gewinnen. Dennoch versuchen es alle unbeirrt weiter.

Sachkapital – Nie war es siegreicher als heute
Resultat des Währungskriegs ist ein anhaltendes Ersaufen der Finanzmärkte in zinsgünstiger Liquidität. Damit haben Zinspapiere den Krieg verloren.

Kriegsgewinner dagegen sind Aktien und Edelmetalle.

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments