Wilfried Schöler ist seit 1990 als Versicherungsmakler tätig und gilt als einer der erfolgreichsten Internetmakler Deutschlands. Nun hat er mit Unterstützung des Münchener Resultate Instituts seine Nachfolge geregelt. Im Interview berichtet er über seine Erfahrungen mit der Nachfolgeplanung.
Cash.Online: Wann haben Sie sich dazu entschlossen, Ihre Nachfolge zu regeln?
Schöler: Das war ungefähr vor drei Jahren. Ich habe gemerkt, dass ich angefangen habe, an Innovationsfreude zu verlieren. Die neue Generation arbeitet nicht nur anders, sie denkt auch anders.
Es gab Tage, da haben sie mich rechts und links überholt. Da waren wir plötzlich von den ersten Plätzen bei Google runter. Als Einzelkämpfer konnte ich vielleicht notwendige Innovationen nicht mehr schnell genug umsetzen. Ich habe quasi gemerkt, wie meine biologische Uhr als Internetmakler anfängt zu ticken.
Wie sind Sie dann das Thema Nachfolge angegangen?
Es ist ja schon ein weitreichender Entschluss, das Thema Nachfolge wirklich aktiv anzugehen. Ich habe dann bei dem einen oder anderen Versicherer und Maklerbetreuer ein paar vorsichtige Andeutungen gemacht, ob sie nicht jemanden wüssten, der das Unternehmen übernehmen möchte.
Ich hatte ja so die etwas leichtsinnige Vorstellung, dass sich da relativ schnell jemand finden würde, der als Junior einsteigt und dann Stück für Stück Aufgaben von mir übernimmt. Und wenn wir dann irgendwann nicht mehr sind, dann hätte er den ganzen Laden übernehmen können.
Verlief die Suche nach einem Nachfolger so unkompliziert wie erwartet?
Nein, es hat sich kein tauglicher Kandidat gemeldet. Und als ich dann angefangen habe, Anzeigen zu schalten, ist es immer schlimmer geworden. Kandidaten, die es entweder überhaupt nicht draufhatten oder die als Junior schon ein tolles Auto und 120.000 Euro verdienen wollten – aber von Einsatzwillen keine Spur.
Was haben Sie dann gemacht?
Ich habe versucht, echte „Freaks“ zu finden, die gleich durchstarten können. Aber die wenigen, die ich gefunden habe, waren nicht bereit, Risiken einzugehen und unternehmerische Verantwortung zu übernehmen. Es war frustrierend. Ich hatte keine Lösung.
Seite zwei: „Man muss eine realistische Kaufpreisvorstellung entwickeln„