Generationswechsel in Familienunternehmen sind eine Herkulesaufgabe. Schnell kann es zu Streitereien zwischen Senior und Junior kommen. Typische Konfliktfelder und wie sie sich vermeiden lassen. Ein Beitrag von Marc R. Hocks, Tresono Family Office
Über den Mittelstand rollt eine Nachfolgewelle hinweg. Ein Großteil der Firmeninhaber hat ein Alter erreicht, in dem er seine Angestellten längst in Rente schicken würde. Nach Erhebungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) liebäugeln bis 2023 rund 511.000 Familienunternehmer mit einem Generationswechsel. Damit stehen Jahr für Jahr gut 100.000 Nachfolgen an.
In vielen Familienunternehmen ist der Stabwechsel ein regelrechtes Tabuthema. Statt die Übergabe frühzeitig zu planen, schiebt der Inhaber den Machtwechsel allzu oft auf die lange Bank. Mit fatalen Folgen: Eine ungeklärte Nachfolge lähmt den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens und gefährdet den Erhalt des Familienvermögens. Dabei bieten sich vielfältige Varianten bis hin zu der Gründung einer Stiftung, so dass für jede individuelle Konstellation eine maßgeschneiderte Lösung möglich ist.
Traditionelle Strukturen nicht immer angesagt
Viele Inhaber träumen zwar davon, ihr Unternehmen an den eigenen Nachwuchs oder Verwandte zu übertragen. Doch viele Firmenpatriarchen lassen nur ungerne los und scheuen den Rückzug aus dem aktiven Geschäft. Sie übergeben schließlich nicht nur einen Betrieb, sondern lösen sich von ihrem Lebenswerk.
Die junge Generation hingegen fremdelt häufig mit althergebrachten Strukturen, möchte eigene Ideen umsetzen oder verfolgt einen anderen Lebensweg. Gerade bei kurzfristigen Nachfolgen sind Generationskonflikte vielerorts vorprogrammiert. Nicht wenige Übergaben drohen zu scheitern und schaden dem Familienfrieden.
Seite zwei: Nicht am Sessel kleben