Institutionelle Investoren aus Kontinentaleuropa werden in 2016 etwa 20 Prozent mehr börsennotierte Indexfonds (ETFs) nachfragen. Das ist ein Ergebnis der von Blackrock in Auftrag gegebenen Studie „ETFs im europäischen institutionellen Vertriebskanal“ von Greenwich Associates.
Laut Studienergebnissen werden in den nächsten zwölf Monaten sowohl die Verbreitung von ETFs, wie auch das in die Fonds investierte Vermögen zunehmen. Etwa ein Viertel der institutionellen Investoren aus Kontinentaleuropa und 20 Prozent der britischen Pensionfonds nutzten die börsennotierten Indexfonds bereits, 35 Prozent davon wollen ihre Bestände künftig erweitern. 17 Prozent der Investoren, die noch nicht in ETFs investiert sind, wollen im kommenden Jahr damit beginnen.
Durchschnittlich betrage der ETF-Anteil aller Portfoliobestände knapp ein Zehntel (9,3 Prozent). Am beliebtesten seien die Fonds bei Asset Managern, von denen 72 Prozent diese Anlagemöglichkeit bereits nutzten, mit einem Anteil am Anlagevermögen von circa zehn Prozent. Den Studienergebnissen zufolge gibt es fünf Faktoren, die die Verbreitung von ETFs vorantreiben.
Einfache Handhabung und geringe Kosten
Sechs von zehn Investoren setzen ETFs laut der Studie ein, um Zugang zu Anleihemärkten zu erhalten. Knapp drei Viertel der Investoren (72 Prozent) schätzten dabei besonders ihre einfache Handhabung. Mehr als die Hälfte der Investoren (51 Prozent) nutzten ETFs strategisch, hierbei verwendete ein Großteil der Investoren (55 Prozent) die Fonds zum Rebalancing.
Fast die Hälfte der Befragten schichtete in 2015 von Derivaten auf ETFs um. Als Begründung lagen hier die einfache Handhabung und Kostenvorteile mit jeweils 17 Prozent der Angaben an erster Stelle. Auch innerhalb des nächsten Jahres wollen laut eigenen Angaben 41 Prozent von Aktien-Futures in Indexfonds umschichten.
Zunehmende Nachfrage nach Smart-Beta ETFs und Multi-Asset-Portfolios
Ebenso geben Smart-Beta ETFs der gesamten Branche Auftrieb. Über 20 Prozent der Investoren legen bereits in Indexfonds an, deren Portfolios nicht entsprechend der Marktkapitalisierung gewichtet ist. Davon wollen 57 Prozent dieses Produktsegment künftig noch stärker einsetzen.
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ETFs profitieren zudem von der zunehmenden Nachfrage nach Multi-Asset-Portfolios. Fast ein Viertel der befragten Asset Manager will künftig Anlagestrategien anbieten, die ausschließlich oder hauptsächlich auf ETFs beruhen.
An der von Blackrock in Auftrag gegebenen Studie haben 123 institutionelle Investoren aus Europa teilgenommen. Darunter waren 58 Pensionsfonds, 46 Asset Manager und 19 Versicherer. 68 der Befragten setzten ETFs bereits ein, die übrigen 55 noch nicht. (kl)
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