Die Investitionen in europäische Industrie- und Logistikimmobilien haben nach Angaben von CBRE im ersten Halbjahr 2016 einen neuen Rekordwert erreicht. In Deutschland wurde ein Zuwachs von 29 Prozent verbucht.
Obwohl das Investitionsvolumen laut CBRE nach einem starken ersten Quartal im zweiten Quartal 2016 mit rund 4,65 Milliarden Euro einen leichten Rückgang verzeichnete, wurde im ersten Halbjahr insgesamt ein neues Rekordvolumen investiert. Dies ist ein Ergebnis des aktuellen „Industrial and Logistics Market View“ des Immobiliendienstleistungsunternehmens.
Industrieimmobilien verbuchen größten Anteil
Am Gesamtinvestitionsvolumen des Industrie- und Logistiksegmentes hätten Logistikimmobilien jedoch lediglich 45 Prozent auf sich vereint – statt der üblichen 60 Prozent.
„Der deutliche Anteilsrückgang am Gesamtinvestitionsvolumen ist in erster Linie auf das erhöhte Light Industrial Portfoliotransaktionsvolumen zurückzuführen: Vor allem im Vereinigten Königreich lagen Investitionsaktivitäten unter dem Durchschnitt“, sagt Kai F. Oulds, Head of Logistics Investment bei CBRE in Deutschland.
Gutes Ergebnis in Deutschland
In Deutschland hingegen erreichte das Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr ein Rekordniveau von 1,8 Milliarden Euro – dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von rund 29 Prozent. Die umgesetzte Fläche konnte mit 3,3 Millionen Quadratmetern im zweiten Quartal dieses Jahres das drittbeste Quartalsergebnis seit Aufzeichnungsbeginn verbuchen.
In Schlüsselmärkten wie Deutschland, Italien, Tschechien und dem Vereinigten Königreich waren laut CBRE starke Aktivitäten zu beobachten. In einigen Ländern wie etwa den Niederlanden sei das Volumen zurückgegangen. Die Nettoabsorption innerhalb Europas blieb positiv und habe die gewichteten Leerstandsraten auf 5,5 Prozent gedrückt.
„Da in vielen dieser führenden Märkte jedoch nur eine begrenzte Anzahl an modernen City- und Lagerhallen verfügbar ist, sind derzeit starke Aktivitäten in Neuentwicklungen zu beobachten, insbesondere der Anteil an spekulativen Neuentwicklungen steigt. Dadurch werden die Märkte weiter angetrieben“, so Oulds.
Spitzenrendite weiter rückläufig
Die Spitzenrenditen sind laut CBRE im zweiten Quartal weiter gesunken, allen voran in Deutschland, Frankreich und Spanien. So sei die gewichtete durchschnittliche Spitzenrendite für alle Industrieimmobilien auf 6,52 Prozent gesunken, die für Logistikimmobilien auf 5,91 Prozent.
Noch vor dem Brexit Votum schienen die Spitzenrenditen die Talsohle erreicht zu haben, doch ein erneuter Abwärtsdruck auf die Zinssätze scheine diesen Effekt umzukehren.
„In Erwartung des EU-Referendums gab es im zweiten Quartal viel Unsicherheit auf dem Markt, was eine Vielzahl an Segmenten beeinflusst hat. Da diese Unsicherheit nun zurückgegangen ist, erwarten wir eine Zunahme der Investitionen für den Industrie- und Logistiksektor auf den europäischen Märkten“, ergänzt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. (bk)
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