Nachhaltige Kapitalanlagen haben in der Finanzkrise im Schnitt keine schlechteren Renditen erzielt als herkömmliche Investments. Eine Studie des ZEW zeigt sogar, dass die Ergebnisse besser sind, wenn nachhaltige Werte stärker selektiert werden.
Die Analyse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) vergleicht die Performance marktbreiter Nachhaltigkeitsindizes wie zum Beispiel der Dow Jones Sustainability Index mit konventionellen Indizes wie dem MSCI World. Im Untersuchungszeitraum 2007 bis 2009, als die Finanzkrise um sich griff, waren die Ergebnisse in etwa gleich, so die Studie.
Vorteile brachte allerdings eine intensive Nachhaltigkeitsselektion. So hat der Naturaktienindex (NAI) in der Krise deutlich geringere Verluste hinnehmen müssen und eine deutliche bessere Kursentwicklung als der Gesamtmarkt erzielt.
Damit bestätigt das ZEW die Ergebnisse der im Jahr 2008 ebenfalls für die DBU erstellten Studie „Nachhaltige Kapitalanlagen für Stiftungen“. Auch dort konnte der NAI über einen wesentlich längeren Zeitraum wesentlich bessere Ergebnisse vorweisen als die Vergleichsindizes.
„In der Kapitalmarktkrise der vergangenen drei Jahre hat sich der Performancevorteil des NAI sogar deutlich ausgeweitet“, erklärt Dr. Michael Schröder, Leiter des Forschungsbereichs Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement am ZEW und Verfasser der Studie. Allerdings wäre es falsch zu glauben, sich mit den breit aufgestellten Nachhaltigkeitsindizes dem Abwärtstrend in der Krise entziehen zu können, so Schröder weiter. (hb)
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