Nachhaltiges Investieren: Der Überzeugung folgen keine Taten

Viele Anleger wollen nachhaltig investieren – wenn es jedoch darum geht, es tatsächlich zu tun, hört der gute Wille oft auf. Das zeigt die Schroders Global Investor Study 2019, für die der britische Asset Manager mehr als 25.000 Anleger aus 32 Märkten weltweit befragt hat.

 

 

Laut der Umfrage sind 32 Prozent der Investoren daran interessiert, dass ihre Geldanlage nachhaltig ist. Weitere 16 Prozent investieren nachhaltig – eine Diskrepanz zwischen Absicht und tatsächlichem Handeln.Bei der Frage nach den allgemeinen finanziellen Prioritäten belegt nachhaltiges Investieren im weltweiten Durchschnitt einen mittleren Platz. Als wichtigere Faktoren nennen Anleger die Vermeidung finanzieller Verluste, die Erfüllung ihrer Erwartungen an die Gesamtrendite, die Erzielung bestimmter Erträge und angemessene Gebühren.

Deutsche Investoren halten Nachhaltigkeit für weniger relevant

Ähnlich sehen es auch deutsche Investoren: Für sie ist Nachhaltigkeit sogar weniger relevant und rangiert auf Platz sechs. Eine größere Bedeutung messen deutsche Anleger anderen Dingen bei, etwa der Verlustvermeidung, dem Erreichen der Anlageziele und der Vermögensbildung sowie akzeptablen Gebühren. Im Gegensatz zum globalen und europäischen Durchschnitt legen die Deutschen zudem besonderen Wert auf die Möglichkeit, online auf ihre Depots und Konten zugreifen zu können. Ganz anders sieht dies bei österreichischen Anlegern aus. Für sie ist Nachhaltigkeit der zweitwichtigste Faktor bei der Geldanlage, übertroffen nur von persönlichem Service durch den Fondsanbieter.

An der dritten und vierten Stelle rangieren für österreichische Investoren ein Portfolio, das nach individuellen Wünschen zusammengestellt wurde sowie die Möglichkeit, online auf das Investmentkonto zugreifen zu können. Verlustvermeidung ist dagegen das am wenigsten als wichtig erachtete Kriterium.

Japans Anleger wollen kaum nachhaltig investieren

In Japan ist der Anteil der Anleger, die bereits nachhaltig investieren oder dies beabsichtigen, mit 26 Prozent weltweit am niedrigsten, in Indien mit 73 Prozent am höchsten. In Deutschland geben 53 Prozent der Investoren an, ihr Geld nachhaltig anzulegen oder dies zu beabsichtigen – und liegen damit über dem europäischen Durchschnitt von 45 Prozent. In Österreich fällt diese Zahl mit 47 Prozent niedriger aus und liegt damit nahe des europäischen Durchschnitts.

„Die Schroders Global Investor Study zeigt: Deutsche und österreichische Anleger haben ein im europäischen und globalen Vergleich überdurchschnittliches Bewusstsein für die Risiken, die der Klimawandel auf ihre Anlagen hat. Das bestätigt uns in unserem Bestreben, Investoren darüber aufzuklären, dass die Berücksichtigung von Umwelt-, sozialen und Unternehmensführungskriterien dazu beiträgt, Risiken im Portfolio zu verringern. Gleichzeitig erkennen Investoren zunehmend, dass nachhaltige Geldanlagen ein großes Ertragspotenzial bieten – das erkennen wir daran, dass Anleger integrierte und verantwortungsbewusste Ansätze gegenüber reinen Ausschlussverfahren bevorzugen. Um unseren Kunden diese verschiedenen Anlagemöglichkeiten zu eröffnen und ihnen vielfältige Lösungen und eine kompetente Beratung vor Ort zu bieten, erweitern wir kontinuierlich nicht nur unsere nachhaltige Produktpalette, sondern auch die Expertise am Standort Frankfurt am Main. Die jüngste Berufung von Saida Eggerstedt als Head of Sustainable Credit ist einer von vielen Schritten, die dieser Entwicklung Rechnung tragen“, sagt Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management (Europe) S.A., German Branch.

 

 

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