Nachhaltigkeit in der Gewerbeversicherung
Auch im KMU-Segment, in dem Zurich stark expandieren wird, entwickelt der Versicherer spezielle Zielgruppenkonzepte, um nachhaltig agierende kleine- und mittelständische Unternehmen mit speziellen Anreizen und Absicherungs- und Servicekonzepten zu unterstützen.
„Wir unterstützen eine nachhaltige Ausrichtung von kleinen und mittelständischen Unternehmen, indem wir die Absicherung von klimaschonenden Möglichkeiten wie Photovoltaik, Geothermie oder auch Ladestationen und Wall-Boxen für E-Fahrzeuge bereits in unseren Firmenschutz integrieren“, erläutert Schildknecht.
„Außerdem übernehmen wir im Schadenfall die Mehrkosten, die aus der Verwendung umweltfreundlicher oder ökologischer Baustoffe stammen. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrung und Marktposition im Industriekundenbereich und als Versicherer von 27 der DAX30 Unternehmen unterstützt die Zurich Gruppe Deutschland im Commercial Segment ihre Industriekunden noch gezielter bei Risikopräventionsfragen. Dazu wurde im Jahr 2021 ein neuer Geschäftsbereich geschaffen, der Teil einer weltweiten Initiative des Zurich Konzerns ist.
Der Bereich „Zurich Resilience Solutions“ bietet Dienstleistungen an, die die allgemeine Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens erhöhen und traditionelle Versicherungsprodukte ergänzen sollen. Das Angebot kombiniert Risikoberatungsdienste und -erkenntnisse mit den neuesten Technologien und Werkzeugen, wobei Daten und Analysen sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern genutzt werden. Als Teil der globalen Zurich Einheit greift der deutsche Industriekundenbereich auf die weltweite Expertise von mehr als 750 Risiko-Ingenieuren zurück und kann ihren Kunden so ein umfassendes Risikomanagement bieten.
Dekarbonisierung im Rahmen der Oil and Sands-Policy
Mit dem Ziel den CO2-Abdruck seiner Kunden positiv zu beeinflussen setzt die Zurich Gruppe Deutschland vor allem auf eine umfassende Beratung. Das Underwriting-Portfolio schließt darüber hinaus die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus, die 30 Prozent ihrer Erträge durch die Förderung von Kohle, Ölsanden und Ölschiefer erwirtschaften oder mehr als 20 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr fördern, ebenso wie mit solchen, die mehr als 30 Prozent ihres Stroms mit Kohle produzieren. “Im Rahmen der Coal and Oil Sands Policy verknüpfen wir uns sehr eng mit den betroffenen Kunden und erfahren aus erster Hand von den Nachhaltigkeitsverantwortlichen nicht öffentlich zugängliche Informationen im Hinblick auf die Klimapläne des Kunden. Darauf basierend entscheiden wir über die Fortführung der Geschäftsbeziehung“, erläutert Schildknecht.
„Viele unserer Kunden investieren bereits sehr stark in die Reduzierung ihres CO2-Ausstoßes und in andere Nachhaltigkeitsinitiativen. Wir sind in stetigen Dialogen mit den Kunden und wissen, dass viele von ihnen bereits sehr gewissenhaft ihre Nachhaltigkeitsziele verfolgen. Verantwortung ist für uns, dass wir unsere Kunden auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft begleiten und sie in ihrer Transformation aktiv unterstützen. Wir gehen hier bei den Ausschlüssen nicht im Gießkannenprinzip vor, sondern unterstützen Kunden mit glaubwürdigen und wissenschaftsbasierten Klimaplänen auf ihrem Transformationsweg, in dem wir sie weiterhin versichern.“
Planet Hero Award
Eine weitere Initiative ist die Ausschreibung des Planet Hero Awards. Mit dem Award will Zurich Engagements auszeichnen, die dazu beitragen, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, Biodiversität zu fördern oder die Ozeane zu schützen. Die Bewerbungsfrist für den Planet-Hero-Award endet am 30. September 2021. Der Weltumsegler Boris Herrmann begleitet den Award als Jurymitglied.
“A Race We Must Win” – Partnerschaft mit Boris Herrmann
Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie stellt die Zurich Gruppe Deutschland Nachhaltigkeits- und Klimaprojekte auf eine breite Basis und treibt sie gemeinsam mit Partnern voran. Vor diesem Hintergrund haben Zurich und der Weltumsegler und Klima-Botschafter Boris Herrmann eine Partnerschaft vereinbart. Ziel ist es, gemeinsam an Nachhaltigkeitsthemen im Bereich Klima- und Ozeanforschung zu arbeiten und für die Negativfolgen des Klimawandels zu sensibilisieren.
Zurich ist offizieller Partner von Herrmanns Team „Malizia“. Mit der Botschaft „A Race We Must Win“ und dem SDG-Rad (SDG=Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen auf ihren Segeln als Symbol für den Kampf gegen den Klimawandel, unterstützt Boris Herrmann mit seinem Team Malizia die Meeresforschung und setzt dabei gezielt auf eine weltweite Aufklärung.
„Wir sind stolz auf diese fantastische Partnerschaft und werden uns gemeinsam mit Boris und seinem Team für den Klimaschutz engagieren,“ so Schildknecht. Das von Boris Herrmann und dem Team Malizia entwickelte Schulprogramm „My Ocean-Challenge“ ergänzt so die Zusammenarbeit mit der von Zurich unterstützten Initiative „Das Macht Schule e.V.“.
„Unsere Zielsetzung ist eine realistische aber optimistische Einschätzung der bevorstehenden Herausforderungen und der Wille, gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln und zu starten, um die Transformation hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu beschleunigen“, so Schildknecht zur Motivation hinter der Kooperation.
Nachhaltigkeit braucht Angebote statt Verbote
„Die Geschwindigkeit, mit der der Klimawandel voranschreitet macht deutlich, dass die Lücke zwischen Klima-Rhetorik und faktischem Klimaschutz geschlossen werden muss“, so Schildknecht.
„Es besteht mittlerweile ein gesellschaftlicher Konsens darüber, dass wir handeln müssen. Oft wird jedoch zu lang und zu ideologisch über das ‚wie‘ diskutiert. Wir werden Menschen auf diesem Weg nicht durch ein Mehr an Verboten und Regularien überzeugen, sondern durch ein Mehr an Geschwindigkeit, Chancen und Möglichkeiten“, so Schildknecht.
„Es muss ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Umfeld gefördert werden, das technologieoffen denkt und Anreize für nachhaltige Investitionen in die Zukunft schafft – keines, das die Bürger in ihrer Individualität, Kreativität und Schaffenskraft einengt und in ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung entmündigt. Nur so werden wir das Rennen um den Klimawandel nachhaltig gewinnen können“, ist Schildknecht überzeugt.