Frank Rottenbacher, Vorstand des AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. sprach mit Cash. über den drohenden Nachwuchsmangel in der Branche und Möglichkeiten, junge Menschen für die Beratertätigkeit zu begeistern.
Cash.: Laut einer Umfrage sind rund 50 Prozent der Vermittler über 50 Jahre alt. Halten Sie diese Zahl für realistisch?
Rottenbacher: Wenn man über die Branchenmessen geht, dann kann einem dieser Eindruck schon kommen. Aber im Ernst: Wir wollten es genauer wissen und haben in unserem 7. AfW-Vermittlerbarometer gefragt, wann die Vermittler/Makler planen, den Markt zu verlassen.
Das Ergebnis aus 1.360 Teilnahmen ist folgendes: 49,28% sagten, dass sie innerhalb der nächsten 15 Jahre beabsichtigen, ihre Tätigkeit einzustellen. Diese zahlen untermauern somit Ihre Daten.
Worin sehen Sie den Nachwuchsmangel begründet?
Das hat mehrere Gründe: Die Branche hat keinen klassischen Ausbildungsberuf, um frühzeitig Nachwuchs auszubilden. Es fehlen funktionierende Nachwuchsprogramme bei den Vertrieben und Pools. So kommen viele Quereinsteiger mit Berufserfahrung in die Branche.
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Zudem leiden wir leider unter einem fürchterlichen Image in der Öffentlichkeit. Jeder Produktskandal trifft leider die Vermittler in voller Härte, auch wenn sie wie im Falle von Prokon völlig unbeteiligt sind. Wir müssen der Bevölkerung die Vorteile der objektiven Beratung durch unabhängige Makler und Finanzdienstleister besser vermitteln.
Seite zwei: „Warum sollte ein Jugendlicher sich zur Zeit für unsere Branche interessieren?“