Wer die Betriebsrente stärken will, sollte lieber die bestehende bAV vereinfachen und attraktiver gestalten – sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer. Statt eines neuen tariflichen Zwangssystems sind praxisorientierte Lösungsvorschläge gefragt. Verbesserungen lassen sich auch in der bestehenden bAV umsetzen.
Unsere Erfahrung zeigt: Gerade kleinere und mittlere Unternehmen wünschen sich eine einfache und verständliche bAV. Die Direktversicherung ist schon heute der einfachste und beliebteste Weg, eine Betriebsrente zu etablieren.
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Vermittler sollten daher auf die Unternehmen zugehen und sie motivieren, das Zepter selbst in die Hand zu nehmen und jetzt eine betriebliche Altersversorgung einzuführen oder auszubauen.
Selbst gestalten statt Zwangssystem
Die Firmenlenker sollten nicht warten bis ein tarifliches Zwangssystem kommt, sondern selbst gestalten, bevor sie gestaltet werden. Jetzt besteht noch die Möglichkeit, eine bAV zu etablieren, die auf das Unternehmen zugeschnitten ist und mit der man sich als sozialer Arbeitgeber profilieren kann.
Das ist gerade in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels wichtig. Nur bei einer individuellen bAV können zusätzliche Leistungen wie die Absicherung bei Berufsunfähigkeit oder Dotierungsbausteine für Führungskräfte eingeschlossen werden. Das bietet die Tarifrente nicht.
Der Autor Fabian von Löbbecke ist Vorstandsvorsitzender der Talanx Pensionsmanagement und verantwortlich für die betriebliche Altersversorgung (bAV) bei HDI.
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